Welche SW-Filme haben einen klaren Träger und sind zur Umkehrentwicklung geeignet? Neben den echten SW-Diafilmen Fomapan 100R und Agfa Scala 200X kenne ich sonst nur den Maco PO 100c und den 100er Lucky, der mich infolge seiner Überstrahlungsneigung allerdings gar nicht überzeugt. Was gibt es sonst noch an SW-Filmen mit klaren Trägern?
Gruss
Jo
Einen klaren Träger haben alle Maco’s mit der Endung "c" wie clear.
Der Rollei R3 hat ebenso einen klaren Träger, der neue Rollei Pan 25 soll auch einen haben.
Die Adox 25 und 50 müssten auch ziemlich klar sein, den 50er möchte ich mal im Foma Kit testen, den 25er eventuell, ist mir für die meisten Anwendungen zu niederempfindlich.
Jo,
der Grund warum einige Filme, wie z.b. der Lucky auf klarem Träger sind ist nicht etwa der dass man versucht einen Dia-tauglichen Film herzustellen sonder dass der klassische Träger zu teuer geworden ist.
Das Problem ist aber dass in den klassischen Träger der Lichthofschutz bereits eingebaut ist, die Filme also direkt gegossen werden können.
Lucky macht sich da offenbar keine Platte und giesst fröhlich drauf los. Das ist dann ein wirklich günstiger Film in der Herstellung und was dabei herauskommt seht Ihr ja.
Dabei wäre es technisch kein Problem für Lucky das zu ändern, nur dann müssten sie fast genauso teuer werden wie unsere Filme.
Die ADOX Rollfilme waren bisher auch immer auf klarem Träger. Der Einsparungseffekt wurde allerdings durch den Mehraufwand gemildert einen hochwertigen Lichthofschutz aufgiessen zu müssen (hinten Lichthofschutz, vorne die Emulsion). Mit der zunehmenden Abnahme der Produktionsmengen ist dieser Mehraufwand relativ pro qm teurer geworden als die Einsparung beim Träerkauf. Der Film muss nämlich zweimal durch die Maschine was auch das Risiko von Fehlern erhöht.
Daher werden auch diese Filme zukünftig wieder auf klassichem Träger gegossen werden was hoffentlich auch die Probleme mit dem "Aufpsringen" löst wenn man den Film einlegen will.
Ich reite hier so sehr darauf herum damit Du verstehst warum es in den vergangene Jahren eine Vielfalt an relativ preiswerten, Diatauglichem Filmmaterial gegeben hat.
Nicht die paar Umkehrentwickler als Zielgruppe waren der Grund sondern der Preisunterschied bei den Trägern.
Das wird sich zukünftig ändern und es werden nur Diataugliche Spezialfilme übrigbleiben im Hochpreissegment.
Ausnahmen sind diejenigen Materialien die noch in Massenproduktionsweise hergestellt werden. Dazu zählen (noch) Microfilme und Verkehrsüberwachungsfilme. Bis der Staat hier die Gesetze ändert und Digitale Verfahren erlaubt kann man diese Filme zweckentfremden.
Was die Microfilme betrifft ist der neue ADOX CMS so ein Fall. Glasklar und höchstauflösend - also perfekt geeignet für die Umkehrentwicklung.
Du kannst also:
Scala Reste horten
PO 100 Clear horten
Fomapan R benutzen
ADOX CMS 40 in ADOTECH erstentwickeln und dann normal weiter umkehren
Lucky unterbelichten und pushen
ORT Filme benutzen
Die neuen Rollei (Maco) Filme stammen teilweise auch aus der technischen Ecke. Die müssten auch gehen. Schau mal auf der Rollei Webseite nach.
Grüße,
Mirko
(This post was last modified: 21-12-2005, 06:37 PM by Mirko Boeddecker.)
Bei normalen Filmen eignet sich auch FP4, Neopan 400 und Tri-X, allgemein gesprochen, Filme ohne Dünnschicht-Technologie sondern mit klassischer Emulsion (ich weiß nicht, ob das für den aktuellen FP4 noch gilt).
Was mich etwas irritiert und ich mir noch nicht zufriedenstellend erklären kann: Wenn ich die Filme ohne Stoppbad in Natriumthiosulfat fixiere (A300 von Calbe), ist der Grundschleier bedeutend schwächer, als mit Stoppbad und Tetenal Superfix.
Ich hab das erst vorgestern wieder festgestellt, als ich einen Neopan 400 entwickelt habe und in mit Negativen aus der gleichen Charge verglichen habe, den ich noch mit Superfix fixiert hatte.
Bisher hab ich immer Essigsäure im Stoppbad verwendet und noch keine Ascorbinsäure, was ich aber demnächst noch ausprobieren will.
Ascorbinsäure als Stopbad?
Das ist "Vitamin C" - meinst Du nicht vielleicht doch Zitronensäure?
Hab ich eigentlich nicht gemeint, aber nach kurzer Recherche scheint mir Zitronensäure tatsächlich sinnvoller.
Leute,
Ascorbinsäure, Zitronensäure und Vitamin C sind alles das gleiche!!!
(Erwarte jetzt detailliertere Infos von Franz.. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> )
Roman
[quote name='Roman' date='Dec 21 2005, 11:27 PM']Leute,
Ascorbinsäure, Zitronensäure und Vitamin C sind alles das gleiche!!!
(Erwarte jetzt detailliertere Infos von Franz.. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> )
Roman
[right][post="5485"]<{POST_SNAPBACK}>[/post][/right][/quote]
Leider knapp daneben. Vitamin C und Ascorbinsäure (genauer L(+)-Ascorbylpalmitat, CAS-Nummer 137-66-6) ist das gleiche, Zitronensäure ( (HOOCCH2)2C(OH)COOH, CAS 77-92-9) etwas ziemlich anderes. Sind aber beides weiße Pulver ;-)
Martin
Mirko,
wenn Ihr das wahr macht und Efke auf Triacetat gießt, aber ohne Lichthofschicht, dann kaufe ich definitiv keine Efke-Filme mehr.
Der Lichthofschutz von Triacetat reicht einfach NICHT, das Ergebnis wären Überstrahlungen bei jedem größeren Lichtgegensatz, ich verweise auf:
Kisselbach, Theo; Dunkelkammerhandbuch, Seebruck am Chiemsee 1961, S.25
Da wird zum Thema "Lichthoffreiheit" eine schöne Abbildung "aus der Klosterkirche Altenberg bei Wetzlar" gezeigt, einmal nur mit Graubasis - grauenhaft!
Mir gehen langsam die hohlen Versprechungen auf die Nerven, mit denen zunächst der klare Träger und jetzt die nächste Verschlimmbesserung schwadroniert werden soll.
Entweder, Lichthofschutzschicht UND Triacetat, oder alles so lassen wie es ist.
Roland
Hallo Roland, hallo Martin,
@Martin: Spaßbremse! :-)
@Roland: Dann verzichte doch auf die Efkes. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich mich tierisch darüber freue, diese herrlichen Filme endlich *ohne* die Nachteile des PET-Trägers wieder kaufen zu können.
Von höherer Überstrahlungsneigung kann absolut keine Rede sein (ich habe da seit einigen Jahren den direkten Vergleich zwischen "Efke alt" und Efke/Adox neu"), der Triazetat-Träger weist signifikant bessere Planlage auf, zeigt kein light-piping und ist längst nicht so kratzempfindlich auf der Rückseite (wo beim PET-Träger nämlich eine schlabberweiche "NC"-Schicht dank Schröder aufgebracht wurde).
Alles spricht für den Rückgang zu vernünftigen Trägermaterial. Der einzige Grund für PET wäre -neben dem schlechteren Lichthofschutz!- abseits aller damit verbundenen Nachteile eine sozial angehauchte Rücksicht auf die drei Leute, die daraus Diafilme umkehren.
Nicht ganz ohne Grund nerve ich Mirko seit Jahren damit, die Efkes wieder auf richtige Träger zu gießen. Schlecht für Fotokemika, aber gut für uns, dass das dank "Rollei" offenbar endlich wieder geht.
Beste Grüße,
Franz
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