Umkehrentwicklung von Fotopapier

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Kann man überhaupt eine sinnvolle Umkehrentwicklung von Fotopapier machen?

Mit welchen Papieren geht es überhaupt?

Was muss ich beachten?
Kann man. Es gibt mehrere Ansätze, die Umkehrentwicklung und via Solarisation - von Orwo gab es einst das DPP, Direktpositivpapier, das war im Grunde deren normales Baryt mit einer gezielten Vorbelichtung.

TT hatte im alten SW-Diakit Hinweise zur Verarbeitung von Vario Comfort und Vario Ultra gegeben, also MG4 und MCP; Herr Buddelmann verschickt die Anleitung auf Anfrage als PDF, wenn Du mir bis Sonntagmittag antwortest, kannst Du sie auch von mir haben.

Prinzipiell ist es eine Gratwanderung - Christian Kolinski hat es mal versucht, kämpfte mit hohem Grundschleier; sowas ist sicher durch Balance zwischen Belichtung und Erstentwicklung ausgleichbar.

Roman
Und weg,

Roman
Hallo,

also theoretisch geht es schon. Du müsstest einen gebremsten Positiventwickler nehmen, also mit KBr oder verdünnen und der Rest wie bei der Filmverarbeitung nur als Zweitentwickler eine kräftigen Papierentwickler wie Eukobrom. Ich würde aber Gradationspapier nehmen (weich), um die Kontraste des Dias zu überbrücken.

Besser geht es über ein SW Internegativ, da hast du zweimal die Möglichkeit auf den Kontrast Einfluss zu nehmen.

Gruß Jürgen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />
Danke, ich werde es mal ausprobieren.
Moin,

Spence/Worobiec beschreiben ein Umkehrverfahren auf Schwefeltoner (Sulfid) basis, eigentlich zur Internegativherstellung.

Papier belichten, entwickeln, Unentwickeltes/Positivbild Schwefeltonen, Negativ ausbleichen und ausfixieren. Zurück bleibt das Schwefelpositiv. Problem wie bei allen Umkehrverfahren, Grundbelichtung und Gradation haben so gar nichts mit dem Normalprozess zu tun, sondern müssen ausprobiert werden.

Grüße
Martin
Martin,



selbiges hatte ich mal mit Sepiatoner (>Thioharnstoff) und Blix versucht. Prinzipiell funktioniert es, der Grundschleier ist und bleibt aber enorm (selbes Thema bei der Filmverarbeitung in diesem Verfahren, da wird metallisches Silber und sogar der blanke Traeger angegerbt).



Macht keine Freude...



Roman
Hallo,

> der Grundschleier ist und bleibt aber enorm (selbes Thema bei der Filmverarbeitung in diesem Verfahren, da wird metallisches Silber und sogar der blanke Träger angegerbt).

Was ja für den von Spence/Worobiec angestrebten Einsatz (Internegative) egal ist - base fog is there to be printed through (oder so). Nur in der Projektion bzw. als Papierpositiv sieht es halt gruselig aus.

Konventionelle Umkehrung:

Für einen ersten Start: Ilford Ilfospeed (festgrad), kräftig belichtet, Erstentwicklung in N113 2min, bleichen und klären mit Foma-Umkehrkit, 2. Belichtung 1min, 40W. 2. Entwicklung N113, Fixage.

Deutlicher Grundschleier, Ilfospeed kommt IMHO "warm" vom Bildton.

Nachbleichen mit Farmer o.ä. ist möglich, aber immer mit deutlichem Ausschuss verbunden...

Angedachte Verbesserungen (so es mir die Zeit erlaubt): Erstentwickler mit KBr und/oder Erstentwicklung mit Filmentwickler.

Sicher etwas nettes für lange Weihnachtswinterabende wenn man vor der versammelten Familienkatastrophe in den Keller entflieht <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />

Christian
Kann der hohe Grundschleier nicht an der Chemie liegen, die in der Trägerschicht von den Papieren eingebracht ist?

Eigentlich möchte ich ja ein direktes Positiv haben, da ich meinen Laborator 138s mit Verschluß und Larka-Rückteil aufgerüstet habe, also jetzt auf 13x18 fotografieren kann.

mmmh, eigentlich könnte ich auch die Filmeinheit aus dem alten Belichter an der Bühne einsetzen.
Ich halte den Weg über ein Internegativ für einfacher. Das kannst du auf Printfilm belichten, weich entwickeln und anschließend aufs Papier umkontakten. Du hast keine Probleme mit Grundschleier oder Multigradepapier, hast anstatt eines unbekannten zwei hinreichend bekannte Prozesse, hast zweimal volle anstatt einmal gar keine Kontrolle über das Bildergebnis und kannst das Internegativ weiterverwenden.
Ich stimme Philipp zu. Was auch noch gehen sollte, aber nur in kleinen Groessen, und teuer ist es auch, ist Polaroid. Habe selbst nie probiert, aber ich werde in naechster Zeit evt. ein par SW-Abzuege aus Farbdias machen, und da orthochromatischer Printfilm dazu schlechter taugt, ueberlege ich mir, einfach auf Grossformatpolaroid abzuziehen.



Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm



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