Fomapan Umkehrentwicklersatz

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Das kam heute reingetickert:

"Nachdem vor ca. einem halben Jahr bereits eine Probeentwicklung fehlgeschlagen war, erkundigte ich mich in Eurem Internetforum nach den Ursachen hierfür. Leider ist die mitgelieferte Entwicklungsanleitung völlig unzureichend, angesichts der gegebenen Komplexität! Glücklicherweise erfuhr ich, was ich beim ersten Versuch grundlegend falsch gemacht hatte.

1. Das Bleichbad zu früh angesetzt (es zerfällt angeblich binnen weniger Minuten!).

2. Eine unzureichende Lichtmenge für die Umkehrung verwendet.

All diesen Faktoren bin ich bei der zweiten Probeentwicklung mit den folgenden Maßnahmen begegnet:

1. Das Bleichbad habe ich ca. 2 min. vor Gebrauch mit Kaliumpermanganat ergänzt (durch den offenen Flaschenhals der Laborflasche in den vorher mit Wasser bereiteten Ansatz B1 gegeben und die Flasche sofort wieder verschlossen); die Durchmischung des Kaliumpermanganats hat sich mit relativ wenig Agitation der Flasche erreichen lassen.

2. Die Umkehrung besorgte ich mit einer 500 W Halogenlampe; zudem habe ich eine Lomo-Entwicklungsdose verwendet, die sowohl einen weitaus besseren Kontakt mit den Lösungen ermöglicht, als meine frühere Entwicklungsdose, in der der Film in den Lösungen hin- und hergespult wurde, als auch einen gleichermaßen guten Zugang des Lichts (aus ca. 20 cm Abstand, wie empfohlen)

Das Ergebnis ist schauderhaft! Wie beim ersten Mal ist der Film nicht umgekehrt worden - trotz des reichlichen Lichts der 500 W-Halogenlampe! Zudem ist der ganze Film so ziemlich rabenschwarz. Auf der Schichtseite kann man gerade noch die Bilder erkennen.

Da ich alle Hinweise genauestens befolgt habe, die Lösungen zudem sehr kurzfristig ansetzte (ca. 30 min. vor Entwicklungsbeginn, außer das Bleichbad, s. o.), muss ich nunmehr annehmen, dass der Entwicklungssatz an sich fehlerhaft ist. Ob die gelieferten Substanzen unstimmig sind, die Flaschenetiketten vertauscht, kann ich nicht beurteilen. Die Lagerung während der Zeit, seit ich die Lieferung in Empfang genommen habe, dürfte als einwandfrei anzusehen sein (Lagerung im Karton im Keller bei ca. 15-18 Grad).

Ich besitze übrigens langjährige Photolaborerfahrung. Auch wenn ich früher noch keine Umkehrfilme entwickelt habe, müsste es für mich ohne Weiteres möglich sein, dies selbstständig durchzuführen, wenn ich über die nötigen Infos dazu verfüge."

Gibt es ähnliche Fälle? Weiss jemand Rat für diesen Kunden?

Ich würde gerne eine email an Foma senden was in der Anleitung verbessert werden kann.

Grüße,

Mirko
Wenn der Film nur teilweise umgekehrt wird, dann sieht er fleckig aus, stellenweise negativ, stellenweise positiv, und insgesamt schauderhaft. Philipp und ich hatten beim Printfilm keine Probleme, den Film mindestens teilweise umzukehren, obwohl das Kaliumpermanganat eine Weile offen lag. Andere Probleme schon, aber das ist eine andere Geschichte... Wenn man zu kurz zwischenbelichtet, wird das eher flau als schwarz. Oder was denkt ihr, die ihr gerade ein Wochenende lang ausprobiert habt?

Auf jeden Fall könnte die Anleitung vom Umkehrsatz noch etwas detaillierter sein.

Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
Mirko,



"1. Das Bleichbad zu früh angesetzt (es zerfällt angeblich binnen weniger Minuten!)."



Richtig. Und bittebittebitte mit Aqua Dest ansetzen und unmittelbar vor Gebrauch gründlich abfiltern.



"2. Eine unzureichende Lichtmenge für die Umkehrung verwendet."



Noe. 500W Halogen ist sehr reichlich; wir haben bei Michael mit 150W, in Steinkimmen mit IIRC 40 oder 60W Glühfaden (Philipp?) umgekehrt; in Buchenau gab es Versuche mit Tageslicht und mit einem OH-Projektor - bei letzterem hätten wir besser die Fresnelfolie entfernt, ansonsten... problemlos.



"1. Das Bleichbad habe ich ca. 2 min. vor Gebrauch mit Kaliumpermanganat ergänzt (durch den offenen Flaschenhals der Laborflasche in den vorher mit Wasser bereiteten Ansatz B1 gegeben und die Flasche sofort wieder verschlossen); "



Zu spät. Im Übrigen ist das Datenblatt immer noch nicht korrigiert; Du hattest uns ja ein Fomakit als Sponsormaterial zukommen lassen, die singen im Deutschen immer noch das alte Lied "Teil B1 Schwefelsäure vorlegen, Wasser drauf". Ungeheuer, um mit dem alten Schulspruch zu kommen.



"die Durchmischung des Kaliumpermanganats hat sich mit relativ wenig Agitation der Flasche erreichen lassen."



Das mag täuschen. Ich setze das Zeug meist 30min vor Gebrauch an, beim Abfiltern 5min vor Gebrauch sind noch kleine rote Brocken in der Flasche.



"Das Ergebnis ist schauderhaft! Wie beim ersten Mal ist der Film nicht umgekehrt worden - trotz des reichlichen Lichts der 500 W-Halogenlampe! Zudem ist der ganze Film so ziemlich rabenschwarz."



Wenn er rabenschwarz ist, war das Licht reichlich.



Da ich alle Hinweise genauestens befolgt habe, die Lösungen zudem sehr kurzfristig ansetzte (ca. 30 min. vor Entwicklungsbeginn, außer das Bleichbad, s. o.), muss ich nunmehr annehmen, dass der Entwicklungssatz an sich fehlerhaft ist.



Ganz einfach: sein Bleichbad hat seinen Job nicht hinreichend getan. Er hat ein kaum reduziertes Negativ aus der Erstentwicklung mit einem Positiv in der Zweitentwicklung verziert; das ist eine tolle Methode zum "Filme schwarz machen"; wer Billigst-IR-Filter für seine Digiknipse braucht, kommt hier zum Ziel.



Er hat dem KMnO4 keine ausreichende Zeit zum Lösen gegeben - kurz vor Null, dann noch kaum rühren... ne.



"Ich besitze übrigens langjährige Photolaborerfahrung."



Nichts in der normalen Duka bereitet auf die Hinterhältigkeit von Kaliumpermanganat vor.



"Auch wenn ich früher noch keine Umkehrfilme entwickelt habe, müsste es für mich ohne Weiteres möglich sein, dies selbstständig durchzuführen, wenn ich über die nötigen Infos dazu verfüge."



Mmmh. Wenn er vor einem halben Jahr mit dem Thema hier oder im Phototec-Forum unterwegs war, hat er auch unseren Artikel vor die Nase gesetzt bekommen.



"Ich würde gerne eine email an Foma senden was in der Anleitung verbessert werden kann."



Gerne: die sollen mal endlich einen Kopiererlauf mit der korrigierten Ansatzanleitung für das Bleichbad machen, dann können sie auch gleich den Tipp mit Aqua Demin, Filtern und "Kurz vorher, aber nicht unmittelbar" eingeben.



Alles weitere steht auch an bekannter Stelle. ,-)



Roman
Kaliumpermanganat im Handel ist mittlerweile so stark mit Braunstein inhibitiert, dass es erheblich an Reaktivität einbüßt.

Vielleicht liegt es auch daran, bei selbstgemachtem Blitzpulver macht sich das unschön bemerkbar.

Ansonsten würde ich auf die Empfindlichkeit des Bleichbades spekulieren.
Hängt davon ab, *was* man *wo* kauft. Wenn ich im Chemikalienhandel oder meinetwegen auch der Apotheke Kaliumpermanganat "rein", "p.a." oder auch "nach DAB/EuPh" kaufe, dann ist das Zeugs sauber und nicht inhibitiert.

Allerdings muss ich mir mindestens drei Fragen gefallen lassen.

Kaufe ich Kaliumpermanganat "technisch", muss ich keine drei Fragen beantworten, bekomme aber auch nur eine Reinheit von 85% garantiert. Das ist aber auch nicht inhibitiert, das war schon vorher so dreckig und tut ohne Filtration nicht als Bleichbad. Für "photo grade" als Reinheit gilt selbiges: Das entspricht "technisch" und ist absolut kein Qualitätsmerkmal. Im Gegenteil: Das ist die mieseste Qualität, die gerade verkauft werden darf.

Nur wenn ich die berühmten drei Fragen nicht oder nicht richtig beantworte, dann gibt jeder verantwortungsbewusste Händler automatisch inhibiertes KMnO₄ ab, *damit* sind nämlich die ganzen lustigen Experimente, für die es überwiegend gekauft wird, nicht mehr möglich.

Für Omas Fußad taugt das aber immer noch und das ist der Haupteinsatz dieser Chemikalie in Endkundenhand. Die paar Gramm pro Jahr für die wenigen SW-Umkehrer fallen da (leider) gnadenlos hinten runter.

Aber man bekommt das Zeug in jedermann offenen Handelskanälen nach wie vor auch p.a.

Beste Grüße,

Franz
Roman,

das war eine Schreibtischlampe mit 40W-Birne, die Filme in einem weißen Plastikeimer mit Wasser drunter, nach ein paar Minuten umgedreht. Ich hatte eigentlich noch eine der 15W-Energiesparlampen aus der Kantine holen wollen, das wären dann so äquivalente 70W oder so gewesen, aber ich hab's dann vergessen und es ging ja auch so.

Ich kann mir nicht vorstellen, dabei einem gängigen Film mit 50 ASA oder mehr diese Lichtmenge nicht reichen soll, um alles verbliebene Silber zu belichten. Insofern dürfte die Lichtmenge nicht das Problem gewesen sein. Im Übrigen sollte der Film schon aus logischen Gründen nicht schwarz werden, wenn man ihn zu wenig zweitbelichtet.

Ich denke, Foma sollte abgesehen von den Tipps zur Reihenfolge von Säure und Wasser, die ja im englischen Datenblatt schon behoben sind, zumindest darauf hinweisen, worauf man beim Bleichbad zu achten hat, also nicht zu kurz und nicht zu lang vorher ansetzen und vor allem gut filtern; wie wir in SK auf die harte Tour festgestellt haben, reicht wohl ein Kaffeefilter auch nicht immer.

Wenn Foma sich nicht erweichen lässt: vielleicht könnte Mirko einen entsprechenden Hinweis in den Katalog setzen, sind ja nur ein paar Zeilen, und da wäre er zumindest mit eigenen Kunden auf der sicheren Seite, was Beschwerden anbelangt.

Philipp
Namd Philipp,

>Ich kann mir nicht vorstellen, dabei einem gängigen Film mit 50 ASA oder >mehr diese Lichtmenge nicht reichen soll, um alles verbliebene Silber zu

>belichten.

Die geforderte Menge ist minimal, wie wir Knipser eigentlich alle wissen. ;-)

Ein jetzt auch Dir bekannter meinte mal "1000lux, 15sec von beiden Seiten" reiche; aber Sicherheit schadet nicht, einen erhöhten Grundschleier konnte ich auch bei Tageslicht nicht feststellen.

>Insofern dürfte die Lichtmenge nicht das Problem gewesen sein. Im Übrigen

> sollte der Film schon aus logischen Gründen nicht schwarz werden, wenn man >ihn zu wenig zweitbelichtet.

Jau. Aber vielleicht war das Logikmodul des Filmes defekt? <g>

>Ich denke, Foma sollte abgesehen von den Tips zur Reihenfolge von Säure und >Wasser, die ja im englischen Datenblatt schon behoben sind,

Die war da niemals falsch! Das ist ja das Peinliche, irgendein dusseliger Übersetzer übertrug das fein säuberlich falsch ins Deutsche - wohl, weil es immer hiess "A1+Wasser", "C1+Wasser", "D1+Wasser" und dann "Wasser + B1 + B2" aus dem Schema F fiel?

> wie wir in SK auf die harte Tour festgestellt haben, reicht wohl ein Kaffeefilter

> auch nicht immer.

Jau. Zukünftig selbstgefaltete Rundfilter oder Doppellage Melitta. Allerdings: das Filterchen war ok, ich hab es ja nochmal zerlegt und geprüft.

Der Dreck schwamm wahrscheinlich im Stabi, irgendwer hatte da geaast.

>Wenn Foma sich nicht erweichen lässt: vielleicht könnte Mirko einen >entsprechenden Hinweis in den Katalog setzen,

Wie das Beispiel Adox Vario Classic zeigt, guckt Otto Normalkunde ungern in den Katalog oder ist nur beschränkt in der Lage zum Umsetzen des Gelesenen. Stichwort "Rotes Licht. NUR rotes Licht!" - "Kann ich auch Grün nehmen?". Argh.

>sind ja nur ein paar Zeilen, und da wäre er zumindest mit eigenen Kunden auf >der sicheren Seite, was Beschwerden anbelangt.

Eigenen Handzettel beilegen?

Roman
Offtopic:



Apropos DuKa-Leuchte, ich hab noch eine alte Spektrallampe die ich aber nicht mehr einsetzen kann, weil der Starter kaputt ist.

Wo bekomme ich so einen St 191 noch her?
Roman,

Grünes Licht geht definitiv, weil es bei jedem lichtempfindlichen Material geht, das auf dem Markt angeboten wird, zugegebenermaßen sieht man bei Grünlicht (z.B. Agfa 108) gerade noch knapp die eigene Hand vor seinen Augen, aber das ist eine andere Frage.

Roland
Hallo Stagirit,

Elektrikladen. Und wenn die den nicht haben, google anwerfen, "starter st191" eingeben. Es gibt genügend Anbieter mit einer großen Preisspanne. Bei "t+s audio" bspw. für
(This post was last modified: 07-12-2005, 01:47 PM by cfb_de.)



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