Filmschicht Kräuselt Sich - Netzmittel?

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Hallo Expertinnen & Experten,

ich habe ein ziemlich dämliches Problem bei der Filmentwicklung und brauche mal euren Rat.

Nachdem ich 24 Fomapan R100 im Foma Umkehrentwicklungssatz entwickelt habe, ist jetzt die Schichtseite der letzten beiden Filme ruiniert. Es scheinen klebrige Rückstände auf der Filmschicht zu sein und die Gelatine krümelt sich. Vorweg noch ein paar Worte zu meiner Schlussfolgerung. Nach der Fixage wird nach Ilford Methode gewässert. Dann geht es in ein Schlußbad aus dest. Wasser und Mirasol für eine Minute. Danach Salatschleuder und eine Stunde trocknen.

Als ich dieses Desaster beim vorletzten Film zum ersten Mal hatte, habe ich den Film noch mal gewässert. Nach dem Trocknen war der größte Teil der Flecken verschwunden, aber die beschädigte Filmschicht blieb.

Ich habe jetzt gerade noch mal einen Film entwickelt und er zeigt wieder die klebrigen Rückstände und das Krümeln der Filmschicht. Ich habe diesmal natürlich alles doppelt kontrolliert und mein Wasser für die Zwischenwässerung hatte 20,4°C. Ich habe jetzt mein Netzmittel im Verdacht. Kann Mirasol verderben? Das Zeug ist ca. 4 Jahre haltbar. Ich dosiere 2,5ml auf 1000ml. Es ist völlig klar und durchsichtig, kein Geruch, keine Ausfällungen. Die Flecken bzw. Beschädigungen auf der Filmschicht sind auf den hellen Stellen des Filmes übrigens häufiger, als auf den dunklen Stellen. Auch auf dem ansonsten klaren Filmanfang.

Kennt jemand dieses Problem? Bei meinen SW-Negativen hatte ich das noch nie, aber da wird der Film ja auch nicht so lange Chemikalien und Wasser ausgesetzt. Und 24 mal hat es ja funktioniert.

Gruß

Andreas Verborg
Andreas,

vielleicht hast Du unterschiedliche Emulsionsnummern verwendet?

Roland
Andreas,

die Hüte einer Emulsion wird auch durch das Alter des Films bestimmt.

Soll heißen frisch produzierte Filme sind nicht so hart wie ältere.

Eher als das Mirasol hätte ich die Salatschleuder im Verdacht. Hast Du mal probiert zu prüfen bevor du Schleuderst ob der Fehler schon sichtbar ist?

Hast Du Hüter im Fix?

Grüße,

Mirko
GNARR. Lange geschrieben, dann vorm Absenden den Browser gekillt. Gleich noch einmal:

Nabend Mirko,

wie im Hattener Forum zum selben Thema bereits geschrieben - mir ist im Juni auch ein solcher Weichei-Foma untergekommen.

Beim drf-Treffen in Schloss Buchenau gab ich einen kleinen Workshop zum Thema "SW-Dia", wir entwickelten im ganzen in 6,7 Durchgängen 20 bis 25 Filme verschiedenster Typen.

Bei einem Großdurchgang von 5 Filmen (IIRC APX, Scala und 2 Foma R100 aus zwei verschiedenen Chargen) kam einer der Tschechen wie von Andreas beschrieben aus dem Stabibad (aus dem TT 5l-E6-Kit und das ganze WE im Einsatz.).

Richtig auffällig wurde es erst beim Trocknen, über dem Film stand eine gequollene, klare Gelatineschicht, das Motiv war IIRC als Relief erkennbar. Es sieht aus, als hätten Schnecken sich ein Rennen geliefert und das Relief bleibt auch nach Durchtrocknung der Schicht.

Wir verwendeten keine Salatschleuder, keine Abstreifer, keine Finger, keinen Mistral - nur ’ne Wäscheleine und 18° warme Hellraum-Luft. Temperatur wurde beobachtet, keine großen Abweichungen nach oben oder unten.

Ab von diesem einen Foma und einem mangelhaft zweitbelichteten APX100 gab es keine größeren Bolzen.

Anke hatte eine Handvoll Filme und Diakits im Mai oder Juni bei einem Ladenbesuch gekauft und alle aufgebraucht, nur dieser eine zeigte die Quellung. Die Chargennummer steht nicht mehr zur Verfügung, nach einem Anruf und einem Gespräch mit deinem Mitarbeiter Lutz kam die Antwort "Verarbeitungs-/Anwenderfehler", die schmiss das ganze Zeug daraufhin leicht enerviert in die Tonne.

5 Filme, davon 2 Foma R100 aus verschiedenen Chargen (der andere entstammte einer frischen Meterware-Büchse mit "Verfall" in 2007), alle Filme in bester Ordnung - nur ein Foma nicht: Anwenderfehler?

Soll Anke sich nach ihrem Urlaub nochmal bei Dir melden? Sie ist ein klein wenig frustriert und würde ihre Bilder wenigstens mal scannen - das wird aber wohl nur was bei Einbettung zwischen Glas, in einem Ölfilm, mit der Gefahr des Totalschadens.

Tschoe,

Roman
Roman,

ohne Emulsionsnummer kann ich leider wirklich nichts machen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Anwenderfehler war, wird zwar durch den von Dir geschilderten Prozess etwas abgeschwächt, aber letztenendes kann ich auch nichts testen oder nachvollziehen, wenn nur ein Film aus 10 dieses Phänomen zeigt und ich keine Emulsionsnummer habe :-(

Lutz kann sich nicht daran erinnern, jemandem ein "Anwenderfehler" an den Kopf geknallt zu haben. Er meint, dass er geantwortet habe, dass er keine Ahnung hat, was da passiert ist und ehrlichgesagt genauso geht es mir auch.

Alles, was wir machen können, ist - vorausgesetzt wir bekommen die Emulsionsnummer mitgeteilt und den Fehler zu Gesicht - diesen bei Foma zur Prüfung einzusenden und die entsprechende Chargennummer auszusortieren.

Da ihm aber beides nicht zugänglich gemacht wurde, hat er folgerichtig mit den Schultern gezuckt.

In diesem Zusammenhang würde mich aber die Chargennummer von Andreas interessieren.

Kannst Du die noch rausfinden?

Ich würde gerne diese Charge vorläufig isolieren.

Grüße,

Mirko

PS: unsere Margen bei Foma sind so im Keller wie bei Fuji. Verdienen tun nur noch die Tschechen und demzufolge sollen die auch selber für Ihre Fehler aufkommen. Wir sind was Kompensation und Ersatzleistungen angeht nicht zuständig. Selbstverständlich versuchen wir aber alles an Foma weiterzuleiten und klemmen uns für Euch dahinter, nur benötigen wir eben alles von Euch, was der Hersteller auch von uns haben will, um eine Reklamation zu bearbeiten.
(This post was last modified: 30-08-2005, 06:30 PM by Mirko Boeddecker.)
Mirko!



Schon komisch dass ich vor 2 Wochen Fomapane in Moskau um USD 1,25 gesehen habe, die zahlen wohl drauf.



Gruss



Marcus
Hallo Mirko,

die Emulsionsnummer ist 010476-01, Verfall 05-2007.

Aus meiner Sicht gibt es drei mögliche Ursachen

1) Fehlerhaftes Filmmaterial

2) Fehlerhaftes Entwicklungskit

3) Netzmittel

4) Verarbeitungsfehler

Fehler 4 schließe ich aus, da ich diesmal die Wässerungszeiten so kurz wie möglich gehalten habe. Der erste Film mit dem Fehler war versehentlich vier Minuten im Schlußbad, statt einer. Die Zwischenwässerung habe ich beim letzten Film auf 2 Minuten begrenzt (bei allen anderen waren es ca. 3) und ca. 3 Minuten Schlußsicherung (Ilford Methode). Dann für eine Minute dest. Wasser und Mirasol.

Fehler 1 und 2 halte ich erstmal für relativ unwahrscheinlich. Daher dachte ich an 3, das Netzmittel. Das habe ich zwar 24 Filmen erfolgreich so gemacht, aber es kann ja sein, dass das Mirasol durch Alterung Filme beschädigt.

Noch ein Wort zur Salatschleuder: Der Film bleibt in der Filmspule-/spirale der Entwicklungsdose. Es wird nur Wasser abgeschleudert. Die Filme trocknen dann bei Raumtemperatur in ca. einer Stunde (jetzt natürlich aus der Spule genommen). Der Film berührt die Salatschleuder nicht. Ich habe mit dieser Methode bisher ca. 200 Filme getrocknet (SW, C41, Fomapan R100)

Gruß
Andreas
Marcus,

genau so ist es.

Und wir Deutschen sollen das bezahlen.

Bei Foma nennt man sowas: marrrrr-keting.

In die USA wird übrigens rund 35% unter den Preisen verkauft die man uns abverlangt.

Über Russland habe ich keine genauen Zahlen aber es wird bestimmt noch mehr sein.

Grüße,

Mirko
Ich weiß nicht wie aktuell das noch für die heutigen Filme sein kann, aber ich hatte das gleiche Problem mit einem alten Agfa-Film (APX 25).

Mein alter Herr hat mich dann aufgeklärt, dass es sich um Runzelkorn handelt, dass besonders bei Temperaturschwankungen in der Schlüsselung entstehen kann*.

Davon sind scheinbar nur Filme mit klassischer Gelatineschicht betroffen, bei anderen Filmen hatte ich nie dieses Problem.

*Er hat seine Platten anno tobac noch selbst beschichtet.
Quote:Über Russland habe ich keine genauen Zahlen aber es wird bestimmt noch mehr sein

Postfach im Moskau öffnen?????

Robert



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