Gradation Von Classic Arts Baryt

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Ich habe ein Problem mit dem Classic Arts Polywarmton Barytpapier. Ich muss meine Negative mit einer Gradation von 3,5-4 abziehen, sonst werden die Prints zu flau. Die Dichte der Negative ermittle ich mit einem Kunze FEM, diese liegen so zwischen 0,9-1,2, also in einem Bereich zwischen Gradation 2-3. Kann es sein, dass das Papier bei Weißlicht eine erheblich geringe Gradation aufweist als 2? Mein Laborlicht ist rot.
Hi Tammo,

das kann sein. Die spektrale Empfindlichkeit des Papiers wurde so modifiziert, dass es bei Multigradefiltern keine Belichtungszeitenverlängerung zwischen den Gradationen 1-4 aufweisen soll (ganz klappt das natürlich nicht).

Dadurch wurden die grün-blau Empfindlichkeiten verändert. Das macht so kein anderer Hersteller.

Je nachdem, welches "Weißlicht" Du verwendest, kann es daher sein, dass Polywarmton eine andere Gradation erzeugt als andere Multikontrast-Papiere.

Grüße,

Mirko
Passen denn die Gradationen, wenn ich mit Multigrade Filtern bzw. mit einem Farbmischkopf (Kaiser) arbeite? Wo erfahre ich denn, welche Filterwerte (für den Farbmischkopf) bei dem Papier welche Gradation hervorruft? Ich habe zwar eine Tabelle, mit der ich sonst arbeite, jedoch sagt diese mir, dass ich bei Weißlicht Gradation 2 habe und das haut ja nun nicht mehr so ganz hin. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/mad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />
[quote name='Tammo' date='Feb 15 2005, 10:31 AM']Passen denn die Gradationen, wenn ich mit Multigrade Filtern bzw. mit einem Farbmischkopf (Kaiser) arbeite? Wo erfahre ich denn, welche Filterwerte (für den Farbmischkopf) bei dem Papier welche Gradation hervorruft? Ich habe zwar eine Tabelle, mit der ich sonst arbeite, jedoch sagt diese mir, dass ich bei Weißlicht Gradation 2 habe und das haut ja nun nicht mehr so ganz hin.? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/mad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />[/quote]

Du musst das eintesten. Besorg dir einen Graukeil und belichte verschiedene Filterungen auf Probestreifen (Zeit ist erstmal egal). Durch Auszählen der Stufen zwischen fast ganz schwarz und fast rein weiß kannst Du den ISO-R Wert bestimmen. Welche Gradation welchen ISO-R Wert hat, kannst Du frei nach Gusto festlegen (machen die Hersteller auch), eine gern genommene Reihe ist 160-130-110-90-70-50 für Grad 0 .. 5
Quote:Durch Auszählen der Stufen zwischen fast ganz schwarz und fast rein weiß kannst Du den ISO-R Wert bestimmen

Ok, auswerten der schwarzen und weißen Stellen werde ich wohl noch können, aber wie leite ich mir denn dann die ISO-R Werte her? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />
[quote name='Guest' date='Feb 15 2005, 10:43 AM']
Quote:Durch Auszählen der Stufen zwischen fast ganz schwarz und fast rein weiß kannst Du den ISO-R Wert bestimmen



Ok, auswerten der schwarzen und weißen Stellen werde ich wohl noch können, aber wie leite ich mir denn dann die ISO-R Werte her? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />[/quote]

Der ISO-R Wert ist der dekadische Logarithmus der Belichtungsdifferenz zwischen der Belichtung, die eine Dichte von 0.04 hervorruft (das ist ein ganz schwaches, zartes Hellgrau) und der Belichtung, die 90% der Maximaldichte des Papiers hervorruft, multipliziert mit 100.



Kapiert?



Nein?



Ein Graukeil hat gleichmäßige Stufen, meistens 0.10d (31-stufige Graukeile von 0-3.00d) oder 0.15d (21 Stufen von 0-3.00d). Eine Blende ist dasselbe wie 0.3d Unterschied (also 3 oder 2 Stufen des Graukeils). Wenn Du jetzt (im Kontakt, nie in der Projektion!!!) einen Graukeil auf das Papier belichtest, wird es einige rein weiße Stufen geben, einige graue und einige ganz schwarze. Wenn Du jetzt die Stufen zählst, die zwischen der ersten nicht ganz weißen Stufe (das sind etwa die 0.04) und einschließlich der letzten, noch nicht maximal schwarzen Stufe (das sollen die 90% sein) liegen, kennst Du den Belichtungsunterschied, der sie hervorgerufen hat. Dann wird einfach die Zahl der Stufen mit der Dichte pro Stufe multipliziert (also 10 bzw. 15), dann hast Du die ISO-R dieses Papiers für diese Filterung mit diesem Vergrößerer.



Beispiel: ein 21-stufiger Keil wird benutzt, das Feld 7 ist minimal angegraut, das Feld 16 ist noch nicht krabbenschwarz: 16 minus 7 ist 9, das mal 15 ergibt 135 ISO-R. Das ist dann etwa Grad 1 (normalerweise 130).



Man darf sowas nie in der Projektion machen, weil dadurch Effekte wie diffuses oder gerichtetes Licht, Streulicht im Objektiv sowie Streulicht in der Duka reinspielen würden.



Martin
Oh man, das hört sich nach viel Arbeit im Labor an. Werde es mal bei der nächsten Panschstunde man durchtesten. Danke!
sonst kannst du natürlich jederzeit oben auf Fotopapier klicken und dann auf Polywarmton.

Wenn bei PE keine Werte stehen nimm Baryt- die Emulsion ist dieselbe.

Allerdings ist eintesten immer besser weil ja wie gesagt nicht jede Birne gleich weiß ist.

Viel weicher als 2 sollte es unter normalen Umständen nicht sein.

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 15-02-2005, 02:28 PM by Mirko Boeddecker.)
Hallo Mirko,

habe das jetzt richtig verstanden? Beim Polywarmton brauche ich mich nicht um die Verlängerung der Zeit bei zunehmender Filterdichte zu kümmern?

Also einfach gelb rein für weicher und Magenta rein für härter? Kein Gegenfiltern um die Zeiten gleich zu halten, kein Verlängerungsfaktor zwischen Grad 1-4?

Ich frage nur noch mal zur Sicherheit nach. Ich habe sonst immer das Folienfliterset von euch benutzt, nehme aber jetzt meinen DeVere mit Farbkopf in Betrieb.

Gruss Sven.
[quote name='Guest' date='Sep 28 2005, 05:41 AM']Hallo Mirko,



habe das jetzt richtig verstanden? Beim Polywarmton brauche ich mich nicht um die Verlängerung der Zeit bei zunehmender Filterdichte zu kümmern?



Also einfach gelb rein für weicher und Magenta rein für härter? Kein Gegenfiltern um die Zeiten gleich zu halten, kein Verlängerungsfaktor zwischen Grad 1-4?



Ich frage nur noch mal zu Sicherheit nach. Ich habe sonst immer das Folienfliterset von euch benutzt, nehme aber jetzt meinen DeVere mit Farbkopf in Betrieb.



Gruss Sven.

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Sven,

ich bin zwar nicht Mirko - aber ich glaube, das hast Du falsch verstanden - da ging's um Multigradefilterfolien, wo es bei 1-4 theoretisch keine Änderung der Belichtungszeit geben sollte.

Wenn Du mit Y- und M-Filtern an einem Farbkopf arbeitest (und keine Mischung aus Y- und M- gleichzeitig nach einer Tabelle, sondern nur die jeweiligen einzelnen Farbfilter verwendest), ändern sich die Belichtungszeiten definitiv, da ja die Lichtmenge sich auch ändert.



Roman
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Morgens ist es am schlimmsten, da fängt der Tag an.

- Sven Regener



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