Color Testnegativ Selbst Erstellen?

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hallo,

wie - und mit welchem zubehör - kann ich selbst ein color testnegativ erstellen?

gruss & dank,

canned
Ich vermute, Du mühtest die Filterwerte ermitteln.

Zum Erstellen eines Color Testnegativ benötigst Du eine geeignete Vorlage und eine Beleuchtung mit der richtigen Farbtemperatur. Eine geeignete Vorlage ist beispielsweise eine Graukarte oder besser noch ein Graukeil. ( [url="http://www.fotowand.de"]http://www.fotowand.de[/url] ) . Beleuchte die Vorlage gleichmäßig und fotografiere dies auf den CN Film Deiner Wahl. Eine geeignete Beleuchtung ist beispielsweise eine Reprobeleuchtung mit 5000k Farbtemperatur oder ein Blitz. Solltest Du nur mit einer Lichtquelle arbeiten, dann musst Du aufpassen, dass die Vorlage gleichmäßig ausgeleuchtet ist.

Gruss

Hans-Jürgen
danke für deine antwort, hans-jürgen.

ich mache nun also ein testnegativ mit einem graukeil oder einer graukarte und mache eine erste nullfilterung -> was werde ich sehen bzw. was unterscheidet die graukarte in der handhabung von einer weisskarte? wieso ist ein graukeil günstiger als eine graukarte?

bisher versuchte ich den color analyser an einem weißen fleck auf dem negativ zu kalibrieren: wird da eine graukarte/ein graukeil hilfreicher sein? inwiefern?

wie groß sollte im optimalen fall die projizierte fläche auf dem grundbrett sein, auf der der messkopf des color analysers ausgerichtet wird:

- für die kalibrierung des analysers (möglichst gedeckte stelle)

- für die filterwertbestimmung des negativs (möglichst helle stelle)

welche stellen sind ungünstig bzw. können die messresultate verfälschen?

gruss & danke für tipps,

canned
bei weiss wirst Du keinen Farbstich sehen können ( ebenso bei schwarz ) , bei Grau ist das deutlich einfacher für das menschliche Auge.

Bei einem Graukeil hast Du den Vorteil, dass Du verschiedene Dichten hast und so den Farbstich bei unterschiedlichen Dichten sehen kannst. Nicht alle Farbkörper liefern bei unterschiedlichen Filterungen die gleiche Dichte, insofern bedeutet eine Filteränderung meistens gleichzeitig auch eine Dichteänderung. Eine "manuelle" Filterung, also ohne Positivanalyse, kostet einiges an Einsatz und Nerven und kann einen manchmal zur Verzweiflung bringen.

In der Zeitung Foto Hobby Labor war das ganze Verfahren sehr schön ausführlich beschrieben. Das habe ich so in keinem Buch gefunden.

Fein raus bist Du allerdings mit einem Farbanalyser, der sich über die Positivanalyse eicht, beispielsweise der FEM Kunze 4012. Der erspart Dir echt viel Arbeit. Ich möchte meinen FEM Kunze 4012 auf keinem Fall mehr hergeben.

Recht brauchbar ist auch ein System wie z.B der Pentalux von Hauck. Da ist auch eine Möglichkeit vorhanden, ein Positiv auszumessen und somit die Film / Papier / Filterkopf Kombination zu eichen.

Die graue Stelle zum Ausmessen muss mindestens den Messkopf ausfüllen.

Eine formatfüllende Aufnahme einer Graukarte oder eines Graukeils ist da zum Eichen ganz praktisch.

Gruss

Hans-Jürgen
hans-jürgen,

deine ausführliche antwort hat mir wirklich weitergeholfen, danke sehr. ich werde mich nach einem passenden "zubehör" umsehen und mich weiterinformieren. in der tat bin ich langsam am verzweifeln, was das rausfiltern von farbstichen anbelangt - da war auch mein alter coloranalyser bisher keine zuverlässige hilfe.

es muss werden,

canned

<img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/ph34r.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />
es gibt verschiedene Aufmachungen, verschiedene Formate und Ausführungen von Graukeilen (z.T. mit Farbfeldern) - was ist zweckmäßig? ich arbeite mit kb.

Größe,

canned
Nun, ob KB, Mittelformat oder GF spielt dabei keine Rolle. Zunächst einmal kommt es darauf an, ob Du die Eichung mit Positivanalyser oder mit den Augen vornimmst. Mit einem Graukeil machst Du bei beiden Verfahren nichts falsch und er reicht auch aus.

Wenn Du auf eine rein visuelle Eichung angewiesen bist, kannst Du auch damit glücklich werden, vorausgesetzt Du investierst die notwendige Hartnäckigkeit und Ausdauer um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten.

Die Graukarte mit den Farbfeldern gibt Dir einen Anhaltspunkt, in welche Richtung der auszufilternde Farbstich geht. Ich persönlich finde das aber nicht so hilfreich. Wesentlich besser ist für die menschliche Auswertung eines Farbstiches ein Vergleichssystem wie etwa das RG Grausystem (von einem Redakteur der Zeitung Foto Labor). Da ist auf einem DIN A4 Fotopapier ausgehend von Neutralgrau eine ganze Reihe von verschiedenen Farbstichen mit den entsprechenden Filterungen ausbelichtet, sodass Du deine Grauprobe gegen diese Muster vergleichen und dann "mehr oder wenig" die nächste Filterung ermitteln kannst. Dieses ist aber (wie manch anderes nützliche Werkzeug) nicht mehr erhältlich.

Achte darauf, dass Du die Beurteilung eines Farbstiches bei einer geeigneten Referenzbeleuchtung machst.

Ich weiss nicht, wie viel Du für das Farblabor investieren willst, aber ein vernünftiger Positivanalyser erspart viel Probieren und viel Frust. Bei eBay werden immer 'mal wieder entsprechende Geräte angeboten.

Hans-Jürgen
meinst du mit dem RG-grausystem sowas:

[url="http://www.fem-kunze.com/deutschv/coeintest.htm"]http://www.fem-kunze.com/deutschv/coeintest.htm[/url]

danke, wirklich; infos, wie du sie mir gibst, suchte ich bisher - eigentlich auch in fotobüchern, die ich mir anschaute - vergebens. die beratung in fachgeschäften war zum großteil ähnlich ratlos; oder wenn infos kamen, niemals so konzentriert. - die Foto Labor zeitschrift werde ich mir auftreiben müssen... unbedingt.

dankeschön!
Das RG Sytem, das ich meine, ist noch sehr viel detaillierter als das, auf den der Link zeigt.

In den Jahrgängen 88 - 91 der Zeitung Foto Hobby Labor (später Foto Labor) wirst Du einige sehr gute Artikel / Serien zum Thema Farbvergrößern finden

Hans-Jürgen



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