Rotationsentwicklung

0 Replies, 12090 Views

Hallo Fotofreunde!

Ich möchte in Zukunft meine Filme per Rotation (Jobo) entwickeln. Von mir verwendete Entwickler sind F09, A49 und ID11. Wer kann mir helfen. Wieviel Mindestmenge pro Film ist notwendig? Wie verhält es sich mit den Entwicklungszeiten? Sind die Efke Filme Kleinbild und Rollfilm für die Rotationsentwicklung geeignet? Was haltet Ihr von den EFKE Filmen (KB/R 100 und 25) für die Portrait und Aktfotografie?

Zur Zeit verwende ich Fuji Acros und Agfa APX 100.

Grüße Franz
Hallo Franz,

zu deinen Fragen bezüglich Rotation mit Jobo kann ich dir praxisbezogene Auskünfte geben, da ich seit Jahren ausschließlich mit Jobo/Rotation und mit R09 (F09) sowie hin und wieder, je nach Zielsetzung und Film, mit Cube SX und LP SuperGrain (in früheren Jahren habe ich auch XTol und Agfa Rodinal verwendet) arbeite.

Zuerst ein Hinweis zur Mindestmenge: Halte dich an die Technischen Blätter von Jobo, die Angaben die dort aufgeführt werden sind korrekt. Zum Beispiel kannst du zwei Rollfilme (beide Filme werden ja auf eine Spirale gezogen) in der "kleinen Jobo Dose" (Tanksystem 2500) mit 270 ml entwickeln. 1 Rollfilm (nach Einklappen des kleinen roten Begrenzungsclips an der Spirale, so dass der Film nur die äußeren Windungen der Spirale belegen kann!!) kannst du mit 170 ml entwickeln.

Was die Kleinbildfilme betrifft, so musst du mindestens zwei KB Filme in die "kleine Dose" packen und zwar werden sie auf zwei Spiralen geladen. Entwicklerinhalt ebenfalls 270 ml. Nur einen KB Film, also nur eine Spirale, entwickeln bedeutet, dass du aber ebenfalls 270 ml benutzen müsstest. Mit anderen Worten beim KB Film kannst du die Menge von 270 ml nicht unterschreiten!! - sonst gibt es Filmschrott!

Was die Entwicklungszeiten betrifft solltest du generell folgendes beachten: Es ist wichtig die Zeiten konstant zu halten, daher solltest du generell mit 24 Grad entwickeln, gemessen im Wasserbadmantel der Wanne. Denk daran, dass die Temperatur in den Chemiebehältern etwas länger benötigt bis es die regulär gewählte Temperatur erreicht hat. Erst wenn alle Flüssigkeiten die vorgewählte Temperatur erreicht haben mit der Entwicklung beginnen!

- Im Vergleich zur Kippentwicklung (egal welcher Rhythmus) benötigt die Rotation circa 10 bis 15 % weniger Entwicklungszeit. Für das Umrechnen der Zeit von (wie meistens bei den Kippentwicklungen angegeben) 20 Grad auf 24 Grad, oder eine andere Temperatur, kannst du ruhig die "Ilford Temperaturliste" ** benutzen. (Wirst du wahrscheinlich auf der Ilford Webseite unter technischen Anleitungen finden).

Da ich ebenfalls mit Efke Roll- und Planfilmen (25 und 100er) arbeite, kann ich dir versichern, dass du alle Efke Filme in der Rotation ohne Probleme verarbeiten kannst, du musst nur einige Dinge beachten: Filme 2 min vorwässern bei gleicher Temperatur; Hüter ins Stopp- oder Fixierbad geben; das Stoppbad sollte, wenn du Essig benutzt eine 2 prozentige Lösung, ausgehend von 60 % Essig sein. d.h., 1 Teil Essigstopper auf 30 Teile Wasser (dabei wird sich auch keine Filmemulsion, wie häufig in den Foren beschrieben, lösen) und ganz zum Schluss ein gutes Netzmittel (ich empfehle das von LP, hat sich bei mir sehr gut bewährt, besser als Tetenals Netzmittel), Filme nicht abstreifen, sondern "nass" trocknen lassen (keine Heißluft!).

So, das war's. Übrigens kann ich dir, wenn du mir eine email schickst, die "Ilford Temperaturliste" als pdf Datei zuschicken.

Ach ja, der Efke 25 und 100 hat im R09, 1:40 bei einem Gamma von ca. 0.65 folgende Zeiten (bezieht sich auf Roll- und Planfilm, sollte aber auch bei KB in etwa richtig sein):

Efke 25, 24 Grad Rotation bei 2 min Vorwässern, 4 min Entwicklung.

Efke 100, 24 Grad Rotation bei 2 min Vorwässern, 9 min Entwicklung.

Der Agfa 100 APX liegt bei 7,15 Minuten/Sekunden Entwicklung und die beiden Fujis Acros 100 sowie 400er Neopan kannst du mit je 5,15 Minuten/Sekunden entwickeln. Wenn du richtig belichtest hast und alle Aufnahmevoraussetzungen stimmig waren (also Motivkontraste/Lichtverhältnisse weder zu hoch noch zu flach), solltest du Negative erhalten, die sich mit Gradation 2 bis 3 gut auf Classic Arts Papieren (Warmton) entwickeln lassen.

So, jetzt ist aber Schluss. Ich wünsche dir gutes Gelingen.

Bis dahin

Lo van de Renne
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



http://www.zensusa.de
Hallo Zensusa!

Ich danke Dir für die ausführlichen Auskünfte. Ich werde das einmal mit Deinen Angaben versuchen.

Grüße Franz
Hallo Franz,

die o.g. Antwort kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich arbeite seit Jahren hauptsächlich mit Xtol und TriX.

Dabei musst Du aber auf die Verdünnung achten. Die von Jobo angegebenen Volumina sagen ja nichts über die Konzentration aus!

Ich benutze in der Rotation Xtol pur oder maximal 1+1. Bei 1+1 packe ich die Dosen schon nicht mehr ganz voll. Eigentlich ganz einfach, nur immer im Kopf behalten, wieviel Chemie-(!) und nicht nur wieviel Flüssigkeitsmenge benötigt wird.

Die besten Daten finde ich immer unter www.digitaltruth.com. Als erster Anhaltswert hauen die dortigen Werte auch für die Rotation ganz gut hin, wenn Du 2 Min. vorwärts, das kompensiert so ganz nebenbei die (durch die konstante Bewegung) etwas kürzere Entwicklungszeit. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' />

Viel Erfolg

Marc



Users browsing this thread: 1 Guest(s)

Theme Selector