Hallo,
wer kann mir in bezug auf das folgende Problem weiterhelfen:
Wenn ich mir meine Schwarz-Weiß-Vergrößerungen (meist im Format 24x30 cm) sehr genau ansehe, dann stelle ich fest, dass am rechten Rand, vor allem im rechten oberen Eck, unscharfe Partien auftreten, z.T. so, dass das in der Bildmitte schön erkennbare Korn am Rand kaum mehr wahrzunehmen ist. Am linken Bildrand besteht das Problem selten. Die Unschärfen treten auch dann auf, wenn ich eine Ausschnittvergrößerung eher mittig liegender Bildpartien mache.
Ich vergrößere KB-Negative mit einem Axomat 5, das Objektiv ist ein Rodagon 2,8/50.
Ist das ein Phänomen, das man bei einer glaslosen Negativbühne, wie sie der Axomat hat, immer in Kauf nehmen muss? Gibt's außer einer nicht ganz perfekten Planlage des Negativs noch andere mögliche Ursachen für die Unschärfen? Was könnte helfen?
Herzlichen Dank im voraus für eure Wortspenden
Christian
Christian,
liegt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit an der Ausrichtung Deines Vergrößers. Die Behebung ist leider alles andere als trivial. Die von T. Wollstein beschriebene Methode mit Wasserwaagen ( www.sw-magazin.de) taugt aus verschiedenen Gründen bestenfalls zur Grobjustierung oder gar nicht (abhängig davon, ob es an Deinem Gerät geeignete Kanten gibt, um die Wasserwaage anzulegen).
Die zweitbeste Methode ist die sog. Spiegelmethode, wie sie des Öfteren bei www.phototec.de beschrieben wurde.
Ungeschlagen die beste Justierung funktioniert mit dem Gerät von Versalab, das leider nur in den USA erhältlich ist. Auch darüber gibt es genaueres bei phototec zu lesen.
Deshalb hier keine genauere Wiederholung.
Gruß
Ferdinand
Ich tippe auch auf die Ausrichtung. Am einfachsten richtet man den Vergrößerer mit einem Testnegativ aus. ich habe eins von Hama, welches in allen Ecken einen Kreis mit Mikrostrukturen zeigt. Damit geht es ganz gut.
Viele Grüße
Michael
Michael,
da kann ich Dir nicht zustimmen. An einem Testnegativ kann man zwar erkennen, ob es an der Ausrichtung liegt, nicht jedoch, wo der Fehler liegt. Bekanntlich müssen 3 Ebenen absolut parallel sein (Grundrett, Objektiv, Negativ). Mit dem Testnegativ beginnt eine endlose Rumprobiererei.
Gruß
Ferdinand
Hallo,
mit welcher Blende belichtest Du?
Ich erziele die beste Schärfe mit meinem Rodagon bei Blende 5,6. Im www (Googeln) habe ich auch mal gelesen, dass jemand gar bei Blende 8 erst eine komplette Schärfe erreichte.
Kann es sein, dass es unter den Rodagonen Qualitätsunterschiede gibt?
Gruss Sven
Christian,
teste mal:
1) hat dein Axomat eine Entzerrungsfunktion nach Scheimpflug unten an der Objektivhalterung
wenn ja ist diese in Nullstellung
Wenn nein: es müsste da eine Mutter sitzen die das ganze fixiert- ist die noch fest ?
2) Ist Dein Objektiv möglicherweise verkantet in das Gewinde der Platine gedreht ?
3) Sitzt die Platine an allen 3 Auflagepunkten fest und richtig ?
4) Auf welche Blende blendest Du ab ?
5) fehlt möglicherweise oben eine der beiden Federn die die Bildbühne nach unten andrücken oder ist eine zu schwach ?
6) Ist deine Bühne parallel oder verbogen ?
Allgemein: bei einer glaslosen Bühne können theoretisch Unschärfen von der Mitte zum Rand entstehen aber dann sollten sie von der Mitte zu jedem Rand auftreten und nicht nur zu einem Rand.
Sonst deutet es eher auf Dejustage oder ein Objektivproblem hin.
Grüße
Mirko
Besten Dank für eure Anregungen! Hab' eine Menge gelernt dabei (z.B., dass man seinen Vergrößerer von Zeit zu Zeit nachjustieren sollte) und Mirkos Checkliste hat mich dazu angeregt, mir manche Winkelchen des Vergrößerers mal genauer anzusehen - hatte mich bisher gar nicht so sehr für alle diese Schrauben interessiert … Ich kann im Moment das Ergebnis meines Herumschraubens zwar nicht nachprüfen, da meine Duka derzeit nicht aufgebaut ist, aber nachdem der Scheimpflug (mit dem ich nie arbeite), wie ich feststellen musste nicht ganz sauber auf "0" war, nehme ich an, dass es daran gelegen hat. Das Rodagon ist jedenfalls ziemlich o.k., glaube ich. Arbeite meistens mit Blende 5,6.
Ferdinand, der Hinweis auf die Spiegelmethode war sehr wertvoll für mich, werde sie sicher ausprobieren.
Bin in diesem Forum bisher nur mit Fragen aufgetreten, nicht mit Antwortbeiträgen. Ich hoffe, das ist für euch o.k. so. Da ich noch nicht so viel Erfahrung in der Duka habe, habe ich auch noch nicht viel davon weiterzugeben.
Liebe Grüße aus Graz/Österreich
Christian
Christian,
leider bieten die Nullrasten diverser Vergrößerer keine absolute Sicherheit für richtige Ausrichtung. Im Gegenteil, sie sind oft hinderlich, wenn es darumgeht, minimale Verstellungen vorzunehmen. Ich hab die bei meinem Gerät (Dunco) ausgebaut.
Gruß
Ferdinand
Hallo Ferdinand,
ich habe auch den Dunco und mich nerven die Anschlüsse auch manchmal. Was genau hast Du das ausgebaut und wie groß sind Deine Spiegel für die Einstellung? Mir kommt 10x15 cm etwas groß vor. Bei mir wackelt die Objektivplatine ein wenig, wenn ich die Fokus Einstellrichtung ändere. Gibt es da einen Trick?
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
wenn ich mich recht erinnere, haben die Zapfen, die beim Nullanschlag einrasten, ein Gewinde, d. h. man kann sie einfach herausschrauben.
Mit der Spiegelmethode bin ich bei meinem Dunco nicht zurechtgekommen (deshalb habe ich auch geschrieben "zweitbeste Methode"), aus dem einfachen Grund, weil ich nicht sehe, wie man den oberen Spiegel (den mit dem Loch) auf der Objektivebene platzieren soll. Man kann natürlich durch Anlegen eines Stahllineals Hilfsebenen produzieren etc., bleibt IMHO aber eine unsichere Angelegenheit.
Deshalb habe ich vorübergehend mein rationales Denkvermögen ausgeschaltet und mir aus den USA den Versalab kommen lassen (Alibi war günstiger Dollarkurs), kein billiges Vergnügen, denn es addieren sich UPS Gebühren und Einfuhrumsatzsteuer.
Vielleicht kann Mirco da über seinen US Handelspartner was machen. Das Gerät ist wirklich super.
Gruße
Ferdinand
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