Welche Chemie für Häge-Entwicklungsmaschine?

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Hallo, Kollegen.

Mir ist vor kurzem ein kleines, herrenloses Maschinchen zugelaufen. Obwohl ich nicht wirklich Platz in der Hütte habe, konnte ich's doch nicht über's Herz bringen, die Kleine abzuweisen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />

Ist eine halbautomatische Hügermaschine für den E-6-Prozess (Sitte Minimat).

Da ich mit E-6 nix an der Mütze habe, will ich die Kiste auf s/w umstricken. Ich suche also die passende Chemie für die Verarbeitung in den Tanks.

Natürlich ist meine erste Idee dazu "Zweibad", weil die beiden getrennten Ansätze dieser Entwickler meines Wissens nicht großartig oxidieren. Kann mich aber auch täuschen.

Dumm ist, dass die maximale Verweildauer des Hügers pro Bad 3 Minuten beträgt. Das ist natürlich sehr wenig. Andererseits stehen mir 15 Tanks zur Verfügung, die ich nach Belieben befüllen kann. Es spricht also nichts dagegen, zum Beispiel den ersten Tank mit Wasser zu füllen, die nächsten 3 Tanks mit Lösung A, die folgenden 5 Tanks mit Lösung B, darauf 1 mal Stopp, 3 mal Fixierer, einmal Wasser und schlussendlich noch mal destilliertes Wasser mit Netzmittel.

Ist nur ein Beispiel! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/dry.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Eine Prozesszeit von 45 Minuten schreckt mich kein bisschen, da die Maschine eh alleine vor sich hin arbeitet (sie muss leider im vollständig abgedunkelten Raum betrieben werden). Ich bin allerdings auf eine starre Zeit für alle Bäder festgelegt - frei einstellbar zwischen wenigen Sekunden und drei Minuten, aber nur pauschal für die gesamte Hubeinrichtung.

In Berlin arbeitet Ihr ja auch mit einer Tieftankanlage und füllt die mit A49. Müßt Ihr den mit Schwimmdeckeln abdecken oder kann die Brühe auch länger stehen?

Zu allem Übel wäre ich auch noch an einem Entwickler interessiert, der mit allem zurecht kommt, was ich bisher manuell verarbeite:

- sehr niedrig empfindliche Filme für den Studioeinsatz (Maco UP 25+ gepullt auf 12 ASA und efke 25)

- Allroundfilme (Maco Cube 400 bei 100 bis 200 ASA und efke 100)

- hochempfindliche Filme (Maco Cube 400 bei 3200 bis 6400 ASA und Restbestände an T-Max 3200)

Bisher bewältige ich all das mit hoch verdünntem Rodinal und bekomme durchweg sehr schöne Ergebnisse. Leider oxidiert der Arbeitsansatz Rodinal 1+100 dermaßen schnell, dass die Verwendung im offenen Tank wohl unmöglich ist. Ich habe auch nicht den Durchsatz, um empfindliche Chemie einzusetzen. Bei mir kommen eher mal 20 Filme auf einmal an einem Sonntag und dann wieder 2 Wochen lang gar nix.

Maximale Auflösung oder Schärfe ist nebenbei nicht oberste Priorität (wie anhand der Filme schon zu erraten), da ich bei hohen Anforderungen an die Abzugsqualität eh auf Planfilm arbeite. Konstante Ergebnisse machen mir aber trotzdem das Leben leichter... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':blink:' />

Bin für alle Tipps dankbar! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Bis bald,

Axel
Hi Axel.

Sag mal wird die Maschine mit 230V betrieben, wenn ja, kannst Du ja den internen Timer ein wenig austricksen, wenn du eine Zeitschaltuhr vor die gesamte Apparatur schaltest. Nur so eine Idee. Wenns 380V sind geht das auch, Muß dann nur ein Pol per Relais flach legen. Gibts alles bei Conrad. Wenn das nicht klappt, schau Dir mal den internen Timer an. Mechanisch? oder elektrisch? vielleicht kannst Du dann doch etwas länger die Filme unbewegt lassen, da alle 3min bewegen nicht wirklich das ist was Du willst, oder? Du willst doch 3h...

Was den Entwickler angeht, kann ich Dir nicht weiter helfen. Ich rotiere und bin damit sehr zufrieden.

Viele Grüße Micha

www.grossformatfotografie.de
Hallo, Micha.

Ja, die Maschine hat einen 230 V-Anschluss. Ich hab' auch schon über eine Zeitschaltuhrlösung nachgedacht, aber eigentlich hab' ich mich schon mit der "Express-Entwicklung" in 45 Minuten angefreundet. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Quote:da alle 3min bewegen nicht wirklich das ist was Du willst, oder? Du willst doch 3h...

Da hab' ich ja wohl einen mächtigen Eindruck hinterlassen im Nachbarforum... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/tongue.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Die Überlegungen in diese Richtung haben auf eine Maximierung der positiven Effekte einer hohen Verdünnung gezielt, also Ausgleichsvermögen und Kanteneffekt. Um das ganze dann praxistauglich zu bekommen, bin ich auf den Trichter mit extrem langen, aber unbeaufsichtigten (!) Zeiten gekommen. Dass ich damit eventuell infolge einer variierenden Entwicklererschöpfung den Bereich der Reproduzierbarkeit verlassen würde, weiß ich wohl...

Jetzt, wo mir eventuell eine Maschine das Schütteln abnehmen kann und ich dafür auf Rodinal leider verzichten muss, stehen die Aktien wieder anders. Da ich momentan mit der Handentwicklung im 3-Minuten-Kipprhythmus sehr schöne Ergebnisse bekomme, bin ich durchaus zu diesem Kompromiss bereit.

Bei der Rotation habe ich einfach zu viele Vorbehalte aus der Theorie heraus. Rotiert habe ich auch schon, aber damals war's T-Max 3200 in T-Max-Entwickler. Heute benutze ich andere Filme und andere Chemie, so dass ich gar nicht vergleichen kann.

Apropos:

Hat jemand Interesse an einer CPE2?

Starke Gebrauchsspuren, Flaschen und Mensuren fehlen, aber sie funktioniert noch einwandfrei.

Ich tu jetzt lieber tunken als rotieren. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':blink:' />

Tschö

Axel
Hallo!

Ohne jetzt Erfahrung mit derartigen Verfahren zu haben, aber evtl. wie der Metol-2-Bad-Entwickler von Barry Thornton was für Dich? Diesen Entwickler teste ich (mit 'normaler' Kippentwicklung) selber gerade, und bin recht angetan davon - tolle Schäfe, gute Empfindlichkeitsausnutzung, Korn akzeptabel (nicht superfein, aber feiner als z.B. bei Rodinal 1+50).

Warum er für Dich interessant sein könnte: entwickelt wird jeweils 4 Min. in Bad A und B, Bewegung ist dabei (v.a. in Bad <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' /> nicht so wahnsinnig einflussreich, durch die Trennung von Entwicklersubstanz und Alkali hält sich der Entwickler recht lange, und außerdem haben die meisten Filme recht ähnliche Entwicklungszeiten.

Rezept gibt's hier:

[url="http://www.barry-thornton.co.uk/2bath.htm"]http://www.barry-thornton.co.uk/2bath.htm[/url]



Grüße

Roman
Hallo, Roman.

Ja, Zweibad ist der Weg, wie bereits im ersten Beitrag geschrieben. In meinem "Kochbuch" (Sammlung Fotografischer Rezepte von Udo Raffay) habe ich drei Rezepte:

1. "nach Leitz", also wahrscheinlich das Stärke, ist dem Thornton-Abdruck sehr ähnlich

2. D76 als Zweibadansatz

3. ein Hydrochinon-Phenidon-Rezept, das "besonders zu empfehlen" sei

Barry Thorntons Ansatz nimmt sich dagegen aber regelrecht einfach und überschaubar aus. Dürfte definitiv einen Versuch wert sein!

Auch die Entwicklungszeiten sind "Express". 3 Minuten für 120er und 4 Minuten für Platte - das löst mir ja noch jede Menge Tanks zum ausgiebigen Fixieren und Wässern übrig!

Was mir noch richtige Kopfzerbrechen macht, ist das Abtropfen des Films nach dem ersten Bad. Natürlich wäre es keine Affäre, einen Tank leer zu lassen, aber dann kann ich die Heizung nicht nutzen, weil die bei leerem Tank durchbrennen würde. Und es ist schon verlockend, die gesamte Chemie per Knopfdruck auf 22° halten zu können (außer im Sommer natürlich!). Mal schau'n ob ich EINE Heizspirale abklemmen kann.

Vielen Dank auf jeden Fall für diesen Link. Barrys Seite ist insgesamt eine Wissensdatenbank, der ich noch einige Stunden opfern werde. Und sein Schreibstil ist sehr unterhaltsam. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Grüße,

Axel
Leider ist der gute Mann vor einigen Monaten verstorben...

Sehr empfehlen kann ich auch sein Buch 'Edge of Darkness' - sehr interessanter Schreibstil, persönliche Anekdoten auf hohem literarischen Niveau verknüpft mit fundiertem Wissen und super Bildbeispielen; sein erstes Buch 'Elements' ist leider schon vergriffen.

Sein 2-Bad-Entwickler basiert tatsächlich auf dem Stöckler-Rezept, das er für moderne Emulsionen modifiziert hat.

Wie lange (bzw. kurz) ist denn die maximale Abtropfzeit bei Deiner Maschine? Ich seh das nicht so als großes Problem, notfalls müsst Du Bad B halt etwas öfter wechselns (falls es durch Bad A kontaminiert wurde).
Ich werd' mal meinen Vertrieb nach dem Buch befragen.

Die Zeiten der Maschine sind für jedes Bad gleich. Die Abtropfzeit entspricht also diesem Intervall (oder 2x bei zwei leeren Tanks nacheinander).

Verdammt, eben komme ich auf die bleichenden und färbenden Entwickler, die Thornton beschreibt... (Pyrogallol).

Endlich kapier' ich den Hype um die Soßen.

Wird Zeit, dass ich endlich mal was entwickle und nicht nur lese. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Gute Nacht,

Axel
(This post was last modified: 26-04-2004, 12:10 AM by aXL.)
Das geht jetzt zwar schon etwas weg von Deiner ursprünglichen Frage - aber mit 'färbenden' (meist werden die auf Deutsch 'gerbende' Entwickler genannt; 'bleichende' wären eher kontraproduktiv... ;-)) experimentier ich grad rum - und zwar nicht mit Thorntons DiXactol oder mit PMK, sondern mit Sandy Kings PyrocatHD - vergleiche da grad meinen Standardfilm Fuji Neopan 400 in Rodinal 1+50, PyrocatHD und den Thornton 2-Bad Entwickler; tatsächlich hätte der PyrocatHD das Versprechen der gerbenden Entwickler, Lichterzeichnung besser rüberzubringen (in den Lichtern nicht so leicht zu blockieren), v.a. Gegenlichtaufnahmen, diesig-nebelige Lichtstimmungen, etc. kommen sehr schön. Bezgl. subjektiver Schärfe/Kantenschärfe/Akkutanz liegt der Metol-2-Bad leicht vorn, er nutzt auch die Empfindlichkeit etwas besser aus (so um ca. 1/2 Blende), Rodinal hat etwas groberes Korn, ansonsten liegen die 3 recht knapp beieinander.

Sein DiXactol (der, wie PyrocatHD auf Brenzkatechin basiert, aber mit Glycin statt Phenidon als 2. Substanz) hat Barry Thornton angeblich speziell für Flachkristallfilme entwickelt (TMax und Delta), bei konventionellen Filmen gibt's wenig Vorteile zum 2-Bad.
Hallo, Roman.

Das wird ja langsam richtig spannend hier! Ich überlege schon, ob das nicht Stoff für einen neuen Thread gibt. Und ich komme ins Grübeln, ob die Tunkerei jetzt wirklich der Weisheit letzter Schluss ist oder ob ich nicht vorher noch ein paar alternative Verfahren ausprobiert haben sollte.

Mein bisheriger Entwicklungsprozess ist eigentlich schon ganz brauchbar auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Aber ich bin noch am Anfang des Experimentierens - und der Wechsel von KB auf Großformat sorgt ebenfalls für neue Anstöße und Probleme.

Da Du den Neopan 400 Deinen Standardfilm nennst, gehe ich mal davon aus, dass Du mehr draußen und ohne künstliches Licht arbeitest. Meine Standardsituation sieht ganz anders aus:

Meine Ausgangspunkte:

- Studiofotografie (People / Akt) mit Blitzanlage (genug Joule für langsame Filme)

- Großformat 9x12 (teilweise auch 13x18) für anspruchsvolle Arbeiten

- Kleinbild für einfachere Aufgaben

- nebenbei Available Light mit KB

Worauf ich bisher achte:

- Tonwerte!

- Schattenzeichnung

- Knackigkeit (guter Schärfeeindruck)

- gute Verarbeitbarkeit

- Auflösung (für KB, verliert gerade an Wichtigkeit)

Meine bisherigen Lieblingsfilme (KB):

- Maco UP 25+, gepullt auf 12 ASA

- efke 25 sieht seiner ersten Erprobung entgegen (25 ASA)

- Maco Cube 400c wird demnächst bei 6400 ASA ausprobiert

- Restbestände an T-Max 3200 werden zur Zeit bei 6400 ASA verarbeitet

- zu einem Vergleich von Neopan 1600 mit dem Cube 400c könnte ich mich hinreißen lassen, wenn der Neopan bei 6400 auch noch mitspielen kann (Korn ist bei dieser Empfindlichkeit kein Thema - um Schattenzeichnung und Tonwerte geht's)

Kommende Filme für GF:

- efke 100, evtl. sogar efke 25 (bei offener Blende <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blink.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' /> )

- Maco Cube 400c (wegen der versprochenen perfekten Planlage) bei 100 ASA

Bisheriger Lieblingsentwickler ist Rodinal 1+100. Die nächste Ladung Filme wird allerdings in 1+200 gebadet! Mit reduziertem Kipprhythmus (momentan alle 3 Minuten) kitzle ich das maximale Ausgleichsvermögen und die maximale Kantenschärfe aus der Kombination 'raus.

(Dies nur am Rande - ich glaube nämlich inzwischen, dass Du mit 1+50 das Potential des alten Rodinal bei weitem nicht ausreizt. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' /> )

Unsere prinzipiellen Zielsetzungen werden ähnlich liegen - möglichst gut kopierbare Negative streben wir wohl beide an.

Aber für mich speziell heißt es jetzt:

Mit dem gedehnten Rodinal-Prozess bekomme ich hervorragende Ergebnisse - um den Preis sehr langer Entwicklungszeiten. Mit der Maschine kann ich Rodinal nicht einsetzen, weil es schwer möglich ist, für jeden Durchgang mal eben 20 oder 30 l frischen Entwickler (eben Rodinal 1+200) anzusetzen. (Auch wenn der Entwickleransatz fast nur aus Wasser besteht. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' /> )

Will ich mit der Maschine arbeiten, brauche ich Chemie, die in erster Linie an der Luft beständig ist und außerdem die Eigenschaften hat, die mir wichtig sind.

Stoße ich jetzt allerdings auf einen Prozess, der mich um einen sichtbaren Schritt weiterbringt, dann ist es mir egal, ob der in der Maschine funktioniert oder nicht. Das Gerät ist reiner Luxus, für bessere Qualität bleibe ich gerne beim Handprozess.

Vielleicht macht das meinen derzeitigen Schlingerkurs etwas verständlicher... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wacko.gif' class='bbc_emoticon' alt=':blink:' />

Von Flachkristallfilmen halte ich übrigens nicht viel: Sie sind weniger über den Entwickler steuerbar, haben weniger Tonwerte und sind zusätzlich empfindlicher in der Verarbeitung. Außerdem hört man von informierter Seite (Maco) ziemlich Belastendes: "Abfallprodukt aus der Farbfilmentwicklung" und "Flachkristalle, um den Silbergehalt reduzieren zu können". Wenn ich schon Kameras bewege, die mindestens ein Vierteljahrhundert alt sind, dann passen da auch alte Filme 'rein, oder? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/happy.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Danke für die klasse Anregungen!

Axel
Na dann will ich schnell noch meine Eckdaten reinsetzen:

Gelegentlich mach ich zwar auch gestellte Portraits (mit Minimalausrüstung: Reflektorschirm an altem Lampenständer montiert, da blitzen dann 2 oder 3 Kompaktblitzgeräte rein, altes Leintuch als Hintergrund, weißer Karton als Aufheller), meist mit Fomapan 100 (oder HP5+ oder Neopan 400 - mit Mittelformat braucht man ja ein, zwei Blenden mehr wg. Schärfentiefe, und da bin ich mit meiner Ausrüstung etwas an der Grenze) entwickelt in Calbe A49 1+1 (wg. der sehr smoothen Hauttöne), manchmal 'Available Darkness' ;-) - d.h. spontane Schnappschüsse in künstlich beleuchteten Innenräumen - da bin ich inzwischen bei TMax 3200 (bei 3200 belichtet) in A49 1+1 gelandet, nach langen Versuchsreihen mit diversen Kombis (Delta 3200 find ich matschig & flau, detto alles was in Emofin entwickelt wird, Neopan 1600 gefällt mir bezgl. Tonwerten und Korn eigentlich am Besten, lässt sich mit akzeptabler Schattenzeichnung nie und nimmer bei 3200 verwenden, schon bei 1600 ist das an der Grenze - hat aber dann einen irgendwie reizvollen Look, so 1940er-Hollywood-Glamour- (oder Film Noir-)mäßig.

Hauptsächlich mach ich tatsächlich Landschaft, im Mittelformat, mit antiquiertem Equipment ohne Spiegelvorauslösung (Pentacon Six), weshalb ich von den kritischen Belichtungszeiten um 1/30 rum wegbleiben möchte (grad da ist der Spiegelschlag deutlich merkbar), - deshalb hauptsächlich 400er; Korn ist kein Problem, da ich kaum über 30x40cm vergrößere. Mir kommt's hauptsächlich auf den subjektiven Schärfeeindruck an, auf gute Detailzeichnung, und auf ausgeglichene Lichterzeichnung (damit ich z.B. Wolken nicht so stark nachbelichten muss.

Ich hab jetzt jahrelang mit Rodinal 1+50 als Standard gearbeitet (1+100 ist mit meinen kleinen Entwicklungstanks - maximal gehen da so 700ml rein - etwas problematisch wg. Mindestkonzentratmenge pro Film; 1+75 hab ich gelegentlich schon benutzt, und finde, dass meine Negative damit recht flau werden - hab einen Farbmischkopf am Vergrößerer, der recht weiches Licht liefert; mit GF-Negativen hast Du es da natürlich leichter), daneben immer wieder anderes ausprobiert (ID11 1+1 - gut für alles zu gebrauchen, aber nirgends hervorragend; XTOL - mir zu wenig scharf; Microphen - zu wenig scharf, Korn unangenehm; Ilfosol-S - ganz nett, aber kippte unerklärlicherweise plötzlich um; A49 - für Portraits toll, für Landschaften etwas zu wenig Kantenschärfe (im direkten Vergleich mit Rodinal)).

Den Metol-2-Bad wollt ich nach Lektüre von Thornton's Buch ausprobieren, hab dann den Pyrocat HD auch gleich in den Test reingenommen, weil man so viel Gutes drüber hört (z.B. bei www.unblinkingeye.com) und direkt verglichen, und bin eben zu obigen Ergebnissen gekommen, dass die Unterschiede recht gering sind; werd jetzt guten Gewissens die Restbestände an Rodinal und PyrocatHD aufbrauchen, und dann (wg. der minimal besseren Kantenschärfe und Empfindlichkeitsausnutzung) beim 2-Bad bleiben (bei Portraits & zum Pushen muss ich mit dem erst Erfahrungen sammeln, um zu sehen, ob ich bei A49 für diese Zwecke bleibe....)

Roman



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