Hat schon einer von Euch den neuen Moersch Negativentwickler ausprobiert?
Wie sind die Erfahrungen, insbes. natürlich nicht mit T-Kristall-Filmen, sondern Trix oder Effke? Und was bitte ist ein stainender Entwickler, bzw. wofür ist das gut???
Grüße
Martin
Hallo!
Den Tanol hab ich noch nicht probiert, aber Pyrocat HD - auch ein 'staining (oder 'tanning' developer'; zu Deutsch werden die 'gerbende Entwickler' genannt, das sind Entwickler auf Pyrogallol- oder Brenzkatechin-Basis mit niedrigem Natriumsulfitgehalt; typisch für diese ist, dass ein Teil der Negativdichte durch den 'stain', also eine Anfärbung der Filmgelatineschicht erzielt wird - je nach Entwickler kann dies von grünlich bis bräunlich gehen. Ergebnis: weniger Korn in den Lichtern, sehr hohe Schärfe, bessere/smoothere Wiedergabe von hellen Mitteltönen und Lichtern (gut bei Nebelaufnahmen oder Ähnlichem), und bei den Entwicklern, die eher grünlich färben, niedrigere Kontraste in den Lichten mit Multigradepapier (dadurch sehr guter Kontrastausgleich); manche dieser Entwickler werden von Großformatlern verwendet, die sowohl Kontaktprints auf 'normalem' Silbergelatine-Papier als auch Platinprints (oder andere Alternativverfahren, die sehr kontrastreiche Negative erfordern) machen wollen.
Die bekanntesten 'staining developers' auf Pyrogallol-Basis sind PMK (Pyrogallol-Metol-Kodalk), ABC Pyro und Rollo Pyro, auf Brenzkatechin-Basis arbeiten die Windisch-Entwickler, DiXactol und eben PyrocatHD; was Moersch Tanol beinhaltet, würd ich auch gern wissen....
Übrigens: den PyrocatHD hab ich im Vergleich zu Rodinal und einer Selbstansatz-Formel für einen Metol-2-Bad-Entwickler von Barry Thornton getestet - der Pyrocat HD ist zwar ziemlich scharf (bezüglich Kantenschärfe und Auflösung), die anderen beiden aber noch etwas mehr; wo der Pyrocat HD glüht, ist die sehr smoothe Lichterzeichnung, ich denke, Tanol wird sich wohl ähnlich verhalten....
Tanol ist jetzt lieferbar und kostet 9,00 EUR.
[url="http://www.fotoimpex.de/Technik/Moersch/TANOL/tanol.html"]http://www.fotoimpex.de/Technik/Moersch/TA...ANOL/tanol.html[/url]
(This post was last modified: 13-05-2004, 05:22 PM by Mirko Boeddecker.)
Wir haben gerade einen FP4+ auf iso 80 gemacht: Geht ins Moersch Tanol. Auch wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />
Wir melden uns noch.
Beste Grüße,
Fotohuis RoVo
Robert Vonk
<img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />
Der erste FP4+ (Rollfilm) am iso 80 ist durch Tanol gegangen. Tolles Ergebnis. (5+5+500 ml am 22 grad 13:30 Min.)
Alles sieht ganz gut an, vielleicht wäre iso 64 noch besser gewesen aber genau muss ich alles dieses Woche Ende noch durchmessen (Densitometer), weil Morgen gibt es wieder einen Heiratsreportage.
Ich habe noch einen Film FP4+ ; iso 64 gemacht am Bergisches Fotoverein (Wuppertal). Das wird denn das zweite Versuch.
Beste Grüße,
Robert
Hallo Robert,
einer der Tester kommt bei Kodak- und Ilfordfilmen auf die Nennempfindlichkeit. Da unsere Werte bei anderen Entwicklern seit Jahren nahezu identisch sind, musste ich der Sache auf den Grund gehen. Es hat sich schließlich herausgestellt, dass die Unterschiede durch das Ansatzwasser begründet sind. Das mag zunächst wenig einleuchtend klingen, aber das Wasser aus der Leitung unterscheidet sich sowohl hinsichtlich der "Salzfracht" als auch im pH-Wert. Bei dieser hohen Verdünnung von 1+50 spielt die Wasserqualität eine erhebliche Rolle, allein die pH-Wertunterschiede identischer Ansätze lag bei 0.30 und das muss sich auswirken. Bei mir bringt die Verwendung von demineralisiertem Wasser deutlich mehr Empfindlichkeit als in der Tabelle angegeben. Vielleicht kannst Du das bei Gelegenheit mal überprüfen? Es würde mich sehr interessieren auf welche Werte Du mit Ravensteiner Wasser kommst.
Gruß
Hallo Wolfgang,
Ja, das kann also stimmen, weil die Wirkung von der Puffer etwas verschieben kann. Wir haben hier von W.O.B. (Waterleidingbedrijf Oost Brabant) das Wasser aus dem Boden, aber nicht wie in z.B. Rotterdam teilweise aus dem Rhein und/oder Maas Sparwasser.
d.H. hartes Wasser: D.H. (Deutsche Härte) ungefähr Schwankungen von 13-14 und also viel Carbonaten ins Wasser. pH wird sich sicher dadurch ändern können.
Ich werde die Tests am iso 80 nochmals wiederholen, aber dann mit Demi-Wasser ins Tanol. Weiter exakt die gleiche Bedingungen. (Ich habe es ins TAS von Heiland gemacht).
Weiter geht heute Abend die zweite FP4+ gemacht am iso 64 ins Tanol mit dem Ravensteiner Leitungswasser. Wir berichten also noch. Gibt es genügend EDTA ins Tanol für die Metallionen abzufangen?
Beste Grüße aus Holland,
Fotohuis RoVo
Robert Vonk
PS. Muss ich übrigens noch ein Ferienhaus für dich hier irgendwo reservieren? Deine Frau hat weiter keinen Kontakt mehr dafür genommen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' />
Ja, jetzt sind die Ergebnisse viel besser und reproduzierbar. Es ist kritisch mit der Puffer, die sich verschiebt. Wir haben jetzt nur einfaches Demi-Wasser benutzt zum Ansatz.
beste Grüße,
Robert
Hallo,
der Tanol Entwickler müsste laut Beschreibung die Schicht grün oder gelb einfärben. Dann wirkt das Staining in den Lichtern gradationsverflachend bei Gradationswandelpapieren. Es hat aber auch eine Wirkung bei festgraduierten Papieren, welche ja bekanntlich grün unempfindlich sind. Bei festgraduierten Papieren zeigt sich ein ausgeprägter Kanteneffekt. In der Praxis bedeutet das völlig unterschiedliche Ergebnisse beim Printen!
Ob dies nun ein Vorteil ist, dass die Lichter bei Gradationswandelpapier vermatscht werden und nicht wie gewohnt brilliant kommen, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein! Ich entwickle meine Filme lieber angepasst und vermeide so überstrahlte Lichter - von smoothen Highlights halte ich nicht sonderlich viel.
Der bekannte Pyro Staining developer wurde ursprünglich eher für das Gegenteil genommen, nämlich um eine aufgesteilte Gradation in den Lichtern bzw. einen ausgeprägten Kanteneffekt beim Printen auf festgraduiertes Papier zu erzielen!
Viele Grüße
Michael
Moin, Michael.
Danke Dir! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />
Endlich mal jemand, der in der Lage ist, konkrete und hilfreiche Aussagen zum Thema Pyro zu machen!
Ich beschreib' Dir mal kurz, was ich machen möchte und erwarte - vielleicht kannst Du mir ja noch ein wenig genauer sagen, ob ich den Aufwand angehen soll:
Zwei Themen: Akt und Landschaft. Ersteres im Studio mit Blitzanlage, letzteres natürlich nicht. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />
Film: efke 13x18 100 ASA und 9x12 100 ASA
Entwicklung: Bis jetzt manuell im Planfilmtank.
Vergrößerer: Kondensorgeräte mit Ilford-Filterfolien
Papier: Maco Expo G und Expo RF (festgraduiert, eigentlich efke), wird demnächst wahrscheinlich Classic oder Kentmere weichen.
Meine Fragen:
Zu allererst das Papier: Bisher verwende ich festgraduiertes Barytpapier und kontrastvariables PE-Papier. Ich hatte die Auswirkungen der Verfärbung des Negativs so verstanden, dass ich über den MG-Filter die Lichter (0er-Filter) und die Schatten (5er-Filter) selektiv nachbelichten kann. Nach dem Funktionsprinzip: Blaues Licht (5) wird von den grünen Bereichen im Negativ geblockt und wirkt fast nur auf die Schatten im Abzug. Auf grünes Licht (0) sprechen die Lichter im Abzug ohnehin wesentlich stärker an (vgl. Split-Belichtung), was durch die Färbung des Negativs noch verstärkt wird.
Voilá gezieltes Nachbelichten der Lichter oder der Schatten ohne Masken und Abwedelei! Oder nicht? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/dry.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />
Ansonsten wüsste ich nicht, was eine Gradationsverflachung in den Lichtern für Vorteile hat, denn bei Landschaftsbildern wird ja nicht selten der Himmel mit 5er-Gradation nachbelichtet, um dramatisches Licht und Knackigkeit zu bekommen. Wie sich der Effekt einer Verflachung der Lichter bei Porträts und Akt auswirkt, kann ich mir nur schwer vorstellen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blink.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />
Und jetzt kommst Du und sagst, die gefärbten Negative sorgen für knackigere Lichter bei festgraduierten Papieren. Was meinst Du, wie groß meine Augen da werden?! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/ohmy.gif' class='bbc_emoticon' alt=':o' />
Zur Arbeitsweise: Mein Tank fasst nur 4x5" und 9x12. Für mein Lieblingsformat 13x18 habe ich keinen passenden Tank. Aber Pyro-Entwicklung in der offenen Schale bei völliger Dunkelheit? Ich weiß nicht... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/huh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':huh:' />
Soll ich mir tatsächlich einen CPA-Prozessor kaufen, der bekanntlich immer noch richtig schmerzhaft Geld kostet? Ist die ständige Rotation von Vorteil für Pyrogallolentwicklung, hat sie Nachteile oder ist das egal?
Danke im Voraus!
Axel
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