Diascanner: Ger?e, Informationen und Tipps

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Hallo zusammen,

zu Beginn kurz meine Vorgeschichte:

Mein Vater ist vor zweieinhalb Monaten verstorben. Er war begeisterter Fotograf. Ich selbst habe leider vom Interesse meines alten Herren leider wenig abbekommen, weshalb ich hoffe, hier ein wenig Expertenmeinung einholen zu können [Bild: smile.png]
Da bei mir inzwischen leider beide Elternteile verstorben sind, haben wir vor einigen Wochen den Haushalt auflösen müssen. Auf dem Dachboden sind wir auf Kartons mit alten Diamagazinen gestoßen. Auf den Dias befinden sich zum Teil noch ganz alte gemeinsame Fotos meiner Eltern. Deshalb stehen die Kartons inzwischen bei mir, weil ich die Dias gerne digitalisieren möchte. Zwar habe ich durch Recherche im Internet herausgefunden, dass es inzwischen auch Firmen gibt, die die Digitalisierung der Dias übernehmen, allerdings möchte ich die für mich sehr wertvollen Erinnerungen meiner Eltern ungern Dritten anvertrauen. Deshalb habe ich nun über die Anschaffung eines Diascanners nachgedacht. Die Anschaffung sollte kostenmäßig nicht den Rahmen sprengen, aber ich bin auch gewillt ein wenig Geld für gute Qualität auszugeben. Klar, habe ich auch schon Google befragt, aber mit den Ergebnissen war ich nicht so wirklich zufrieden.

Deshalb bin ich auf dieses Forum zu analoger Fotografie gestoßen: Könnt ihr mir Geräte empfehlen, deren Anschaffung sich lohnt, oder kennt ihr gute (neutrale) Informationsseiten, auf denen ich weiter recherchieren kann?

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße
Matthias

 
 

Hallo Mathias,


 

du schreibst: ...habe leider vom Interesse meines alten Herren leider wenig abbekommen....


 

Da sehe ich das Hauptproblem.


Ganz ohne anschließende Bildbearbeitnug wirst du nicht auskommen.


Preisgünstige Lösungen wie die Novoflex Diakopiervorrichtung, die ich verwende verlangen Zeitaufwand und Nachbearbeitung.


Zum scannen eines 36er Films brauche ich bis zu einer Stunde. Die Zeit für nachbearbeitung kommt dann noch dazu.


Die Qualität ist abhängig von der Aufnahmekamera und dem Objektiv.


Für automatik Scanner die auch gleich Bildfehler korrigieren musst du schon Geld ausgeben.


Lies mal Scannertests und vergleich die Preise.


 

Ich würde dir empfehlen, mach einen Test schicke ein paar Dias zum Scannen an einen Profi.


Beurteile anschließend die Qualität ob die für deine Ansprüche reicht.


Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube Fotoimpex, der Betreiber dieses Forums, bietet auch diesen Servis an.


 

Gruß,


Edi


(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2017, 06:23 PM von Lichtjahr.)
,,,warum eigentlich überhaupt digitalisieren? Eine Leinwand und ein halbwegs brauchbarer Diaprojektor gibt es bei eBay unter 100 Euro... Damit könntest Du die Dias erstmal "ausmisten". Je nach dem, was danach übrig bleibt, kannst Du dir immer noch überlegen, ob und wie Du den Rest digitalisieren willst oder ob Du die Dias einfach so wie sie sind behältst... Mal davon abgesehen - Leinwand und Diaprojektor aufbauen dauert unwesentlich länger als einen Rechner zu booten...

Gruß

Wolf
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-06-2017, 08:22 PM von Wolf_XL.)
Hallo zusammen,

 

vielen Dank euch schon einmal für die Hinweise und Tipps. Am Wochenende habe ich ein wenig Zeit mit Recherche zu dem Thema verbracht. Digitalisieren möchte ich die Dias, weil ich überall gelesen habe, dass die Farben verblassen und die Qualität der Bilder mit der Zeit rapide abnimmt. Da fände ich es sehr schade, wenn die Bilder später gar nicht mehr erkennbar sind. Bei meiner Recherche bin ich auch auf folgende Seite gestoßen: https://www.diafix.de/diascanner/

Die haben für mich als Laien eigentlich gut in Kürze aufgearbeitet, was bei Diascannern zu beachten ist. Auch wenn deren letztliches Fazit aus marketingsicht wohl eher der Verkauf der eigenen Dienstleistung ist ;)

 

Die Testidee mit zunächst ein paar wenigen Dias finde ich aber super. Die Preise für Top-Geräte sind schon sehr horrend. Gestern habe ich einfach mal ein paar ausgewählt, deren Verlust ich verkraften könnte, falls der Digitalisierer damit nicht unbedingt so sorgfältig umgeht. Bin mal gespannt wie die Qualität ist.

 

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Hilfe!

 

Viele Grüße

Matthias

,,,Dias können verblassen - müssen es aber zwangsläufig nicht... Ich habe über dreißig Jahre alte Dias, die sind noch wie am ersten Tag... Ob Farben verblassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

 

- Lagerbedingungen

- Filmfabrikat und Entwicklungsprozess

- Einhaltung der Vorgaben des Herstellers beim Entwicklungsprozess

 

Ich würde da einfach mal ein paar Stichproben machen - Dias, die nach zehn, zwanzig oder mehr Jahren noch in Ordnung sind, werden es aller Wahrscheinlichkeit auch in weiteren zehn Jahren noch sein...
Gruß

Wolf
Hallo Matthias,


mein Senf noch dazu:


Erst mal über Filmtyp Dringlichkeit feststellen (paar Rähmchen öffnen und Randsignatur lesen), Kodachrome hält 200 Jahre, Ektachrome (E4 und E6) 80 Jahre, alter Agfa ("CT18"): ab 40 Jahre kommt Purpurstich (alles bei Dunkellagerung).


Dann an das Speicherproblem denken. Langzeiterfahrung gibt es nur bei Magnetband, alle CD/DVD/BD sind kritisch, bei selbstgebrannten DVD stelle ich schon nach nur 5 Jahren Datenverlust fest! Nur DVD-RAM zeigt bei mir über jetzt 10 Jahre keinen Verlust. Hier eine Tabelle dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Langzeitarchivierung



Gruß

Wolfgang

Hallo Matthias und Alle,

 

Wolf_XL's zwei Kommentare sind wie Hand und Fuß: Keine Digi-Projektion kann mit einem mittelmäßigen Dia-Projektor (= fast umsonst bei Ebay) mithalten.

Den Wunsch zu scannen kann ich trotzdem gut nachvollziehen, und sei es, um die Bilder unter den Geschwistern und weiter zu teilen, selber Alben zusammenzustellen etc..

 

Scannen macht ARBEIT - oder wird, mit Verlaub, Murks, den hinterher keiner mag.

Viel dazu ist bei Scandig.de zu finden (ich war dort vor ~10 Jahren zufriedener Kunde, sonst keine Verbindungen), dieselbe Fa. bietet auch einen evtl. nicht mehr ganz frischen Vergleich von Scannern an: http://www.filmscanner.info/FilmscannerRangliste.html

 

Beim Abwägen mag das "Selbermachen" dann nicht unbedingt als die billigere, schonendere oder sonstwie bessere Lösung erscheinen.

 

Viel Erfolg, Freude und neue Erkenntnisse beim Aufarbeiten dieses Erbes!

Pitt



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