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Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - cfb_de - 02-04-2009

Hallo Hans,

der Gerthsen ist natürlich klasse. Aber kein Schulbuch. Hülting ist Schulbuch.

Egal. Physikbücher sind allesamt interessant und wichtig. Leider heute zu unwichtig, sonst hätte das Volk nämlich nicht eine solch infantile Angst vor "Atom" oder Präferenz für "Wind" und -völlig gaga- "Solarstrom". Letzteres stellt tatsächlich den ökologischen Super-GAU dar. Gewollt durch grüne Gutmenschen und durch Steuersubventionen begünstigt. Völliger Wahnsinn, finanziell wie umweltpolitisch.

Zur Quecki-Problematik: Klar, da nichts über anständige Quecksilberzellen geht. Haltbarkeit unübertroffen, Entladekurve ideal. Eine Batterie alle zehn Jahre ist obendrein umweltfreundlich, allerdings für den Hersteller nicht wertschöpfend.

Leider sind die Dinger mittlerweile in der EU verboten und folglich nur noch in mangelhafter Qualität zu erwerben.

Ersatzlösungen: Silberzellen mit 1,55V anstelle von 1,35V beim Original. Und nun raffe ich mal die Diskussion aus dem anderen Forum: Die Leute haben Recht. Man muss die Belis umfrickeln oder einen Adapter mit Zenerdiode nutzen.

Hinzu kommt, dass Alkali- oder Lithium-Zellen eine ungeeignete Entladekurve aufweisen.

Silberzellen (erkennbar an "SR" in der Zellenbezeichnung) haben eine den Quecksilberzellen fast vergleichbare Entladekurve und sind durchaus tauglich. Deren Öko-Bilanz ist allerdings schlechter als die der Quecksilberzellen.

Das ist übrigens bei Belis mit Brückenschaltung völlig egal. Die tun mit jeder Fremdspannung und lassen sich im Fall einer "echten" Brückenschaltung einfachst umjustieren. Der Großteil der angeblich mit "Brückenschaltung" versehenen Kameras verfügt allerdings bereits über eine per Op-Amp realisierte Konstant-Spannungsquelle. Die Dinger tun ohne jede Anpassung (z.B. meine Prakticas oder auch die heute gekaufte M6).

Beste Grüße,

Franz


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - hans schneider - 03-04-2009

[quote name='cfb_de' post='11372' date='02-04-09, 01:24 ']Die Dinger tun ohne jede Anpassung (z.B. meine Prakticas oder auch die heute gekaufte M6).



Beste Grüße,

Franz[/quote]



Franz,



nur zum Verständnis: Was würdest Du denn bei der M 6 (Gratulation übrigens, tolles Gerät, ich habe die 0,85-Version) anpassen wollen? Die ist doch mit SR-44 zu betreiben.





Die Quecksilberä endete bei Leica-Mit mit CL und M 5.



Schönen Gruß


Hans


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - hans schneider - 03-04-2009

[quote name='cfb_de' post='11372' date='02-04-09, 01:24 ']Hallo Hans,



infantile Angst vor "Atom"[/quote]



Franz,



ich kann den Leuten, die von "Atomkraft" reden, immer nur antworten, dass diese in meinem Physikunterricht nicht vorgekommen sei und dass sie mir bitte einmal erklären sollen, was denn diese offensichtlich neue, fünfte Kraft neben den vier mir bekannten "Kröten" sein solle.



Du kannst Dir vorstellen, wie ich angestarrt werde?



Schönen Gruß


Hans


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - cfb_de - 03-04-2009

[quote name='hans schneider' post='11376' date='03-04-09, 21:19 ']nur zum Verständnis: Was würdest Du denn bei der M 6 (Gratulation übrigens, tolles Gerät, ich habe die 0,85-Version) anpassen wollen? Die ist doch mit SR-44 zu betreiben.[/quote]



Hallo Hans,



genau deshalb muss da ja nichts angepasst werden. Genau wie bei meinen Prakticas. Batterie rein und feddich.



Beste Grüße,

Franz (mir ist die Version mit 28er-Maske lieber, da sehe ich nämlich mit Brille wenigstens den 35er-Rahmen...)


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - cfb_de - 03-04-2009

[quote name='hans schneider' post='11377' date='03-04-09, 21:22 '][quote name='cfb_de' post='11372' date='02-04-09, 01:24 ']Hallo Hans,



infantile Angst vor "Atom"[/quote]



Franz,



ich kann den Leuten, die von "Atomkraft" reden, immer nur antworten, dass diese in meinem Physikunterricht nicht vorgekommen sei und dass sie mir bitte einmal erklären sollen, was denn diese offensichtlich neue, fünfte Kraft neben den vier mir bekannten "Kröten" sein solle.



Du kannst Dir vorstellen, wie ich angestarrt werde?



Schönen Gruß


Hans

[/quote]



Hallo Hans,



das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen. Genauso wie die Reaktion auf meine Feststellung, dass es "Kernenergie" und "Kernkraftwerk", hingegen "Atombombe" heißt. Vor diesem Hintergrund bekomme ich regelmäßig Lachkrämpfe, wenn Ausstiegsfanatiker den Bau neuer "KKW" fordern <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />



Noch größer wird mein Gelächter nur, wenn ich mir dieses "BTL"- oder "Sunfuel"-Gelulle anhören muss. Da wird allen Ernstes die umweltfeindliche und höchstgradig energie-ineffiziente Fischer-Tropsch-Synthese als seligmachend empfohlen. Mit grüner Fahne vorweg ins Mittelalter der techn. Chemie. Leuna lässt grüßen.



Beste Grüße,

Franz


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - Wolf_XL - 04-04-2009

..ohoh, jetzt wird das Eis aber langsam dünn - hast Du bei deinen Effizienzbetrachtungen auch wirklich alle Faktoren mitberechnet? Stichwort Endlager und so? Asse löst grün... ;-) Saublöd an der Geschichte ist nämlich, dass genau dieser Faktor von den Erzeugern dem Steuerzahler aufgedrückt wird - und zwar für mindestens eine vierstellige Zahl von Jahren...


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - cfb_de - 05-04-2009

[quote name='Wolf_XL' post='11380' date='04-04-09, 22:58 ']..ohoh, jetzt wird das Eis aber langsam dünn - hast Du bei deinen Effizienzbetrachtungen auch wirklich alle Faktoren mitberechnet?? Stichwort Endlager und so?? Asse löst grün... ;-) Saublöd an der Geschichte ist nämlich, dass genau dieser Faktor von den Erzeugern dem Steuerzahler aufgedrückt wird - und zwar für mindestens eine vierstellige Zahl von Jahren...[/quote]



Hallo Wolf,



ja, auch darüber habe ich nachgedacht. Unter Berücksichtigung der Brutreaktor-Technologie und anständiger Wiederaufarbeitung (beides haben wir in D erstens zur Funktion gekriegt und zweitens sicher und umweltfreundlich entwickelt - keine solche Sauerei wie der PUREX-Prozess nachgefolgt von einem per Spallationsquelle angeregten Brutreaktor lässt sich das Endlagerproblem auf die Größenordnung von etwa 200 Jahren bringen. Damit liegt es in der Größenordnung des durch CO_2 verursachten Klimaeinflusses und in der Größenordnung der durch übermäßige Fertigung von Halbleiter für Photovoltaik sich anbahnenden Trinkwasserknappheit.

Obendrein fällt bei vernünftiger Nutzung von Kernenergie erheblich weniger Abfall als heute an: Brennelemente nur einmal durch die WAA zu jagen, ist schlicht der blanke Wahnsinn: beim Auto kippt man auch nicht 94% vom Betriebsstoff direkt in den Gully.



Wohlgemerkt: Sämtliche Techniken sind zur Grünanlagenreife ausentwickelt, man muss die Anlagen nur bauen.



Vielleicht mindert es die Regungen des "gesunden Volksempfindens" etwas, wenn man den Gegnern der Kernenergie den Gips aus der Rauchgasentschwefelung in den Garten kippt und das CO_2 in Form von Trockeneis in den Keller lagert. Hier wird nämlich ein viel wesentlicheres Endlagerproblem steuerfinanziert auf kommende Generationen verlagert und wirkt sich direkt auf das Erleben der Menschheit aus.



Ich sage bewusst nicht, dass Kernenergie allein seligmachend ist. Es ist aber auch keine Schwarz-Weiss-Welt. Im Gegenteil: Seit dem Diskussionsstand der "Gegner", der immer noch anhand der Technologien den Endfünfziger argumentiert, und heute hat sich dort erheblich mehr getan, als in der immer noch nach gängiger Chemie ablaufenden Verbrennung fossiler Energieträger (aus denen man besser erstmal Produkte für den Menschen machen sollte, ehe man sie anzündet; dies geht mit Uran und Plutonium nämlich nicht und die kommen auch natürlich vor).

Mit zunehmender Diskussion wird imho das Eis eher dicker, weil das Pendel der Diskussion mehr Richtung Vernunft und weniger Richtung emotionalen Gutmenschentums schwenkt.





Beste Grüße,

Franz


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - Wolf_XL - 05-04-2009

...ich denke aber - und vor allem da liegt für mich der "Kasus knacktus" - würde dieses Vorgehen Signale für die falsche Richtung setzen... Gesetzt der der Fall, billige und "saubere" Energie stünde uns zur Verfügung, würde das Weltwirtschaftsheil mal wieder nur im Wachstum gesucht werden. Und genau das ist in meinen Augen total falsch. Wir sind in der "1. Welt" nämlich längst an die Wachstumsgrenzen gelangt. Im Grunde ist doch jeder mit den Dingen, die das Leben erleichtern versorgt - mehr wie drei Kühlschränke, fünf Fernseher oder x Kameras ;-) braucht doch kein Mensch. Und was macht dann eine wachstumsorientierte Industriegesellschaft? Sie muss in immer kürzeren Zyklen immer unzügigere Produkte an den Mann bringen... Die Folge: Wir verschwenden immer schneller unsere Ressourcen für immer unwichtigere Dinge... Ersatzweise könnten wir aber auch eine Milliarde Inder und zwei Millionen Chinesen motorisieren - mit all den Risiken und Nebenwirkungen wie Energieknappheit und Klimawandel... Wenn ich mir so die Entwicklung der letzten Jahre anschaue, finde ich leider immer mehr Produkte, die zum einen eigentlich kein Mensch braucht, die aber zum anderen weder sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen, noch unbedingt positiv für die meisten Volkswirtschaften sind... Dieses "Wachstum um jeden Preis" ist ja nicht unbedingt neu. Kodak ist für mich geradezu ein Beispiel dafür. Wie sähe die "Fotoszene" heute aus, wenn z.B. Kodak nicht mehrmals ohne zwingende Notwendigkeit die Fotowelt mit neuen Formaten und Techniken "beglückt" hätte, die eigentlich kein Mensch gebraucht hat... Keines dieser "Retortenformate" hat überlebt - weder Instamatikfilme, Pocketfilme oder Diskfilme haben sich durchgesetzt. Dafür sind im Zuge dieser "Innovationen" renommierte Firmen Pleite gegangen oder es wurden erfolgsträchtige Projekte dessentwegen "gecancelt"... Und dies alles, weil Kodak unbedingt wachsen wollte...


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - cfb_de - 05-04-2009

Hallo Wolf,

zum vernunftorientierten Handeln braucht die Welt kein wie auch immer geartetes "Wachstum".

Es genügt da völlig ein bewusster Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Dies schließt allerdings nach meiner Meinung eine vernunftorientierte Nutzung natürlichen Drecks (aka "Kernenergie") mit ein.

Bisher gibt es keinerlei Alternativen. Windmühlen erzeugen Strom dann, wenn man ihn nicht braucht. Photovoltaik überzeugt immer durch eine insgesamt negative Energie-Bilanz (mag auf Berghütten egal sein, taugt aber in der gesamten Öko-Bilanz hoffentlich bald nur noch für den Knast, nicht aber zum Steuer-Spar-Modell - und nur davon lebt dieser Hype) und lebt nur als nächste "Blase". Vollkommen durch Steuerzahler finanziert. Steuerschmarotzer profitieren daran. Ich war einigermaßen froh, dass letztes Jahr durch Betreiben einer der beiden Koalitionsbandenträger dieses Steuerschmarotzertum etwas eingeschränkt wurde. Staatl. Abzocke auf Kosten anderer Ahnungsloser halte ich für unmoralisch.

Mir würde es vollkommen reichen, wenn wir rein rational an die Energie-Sache herangingen: Welchen Aufwand treiben wir mit welchen Sp?-Schäden.

Und da verlieren fossile Energieträger, Windmühlen, Wasserkraftwerke (außer, man käme endlich mal auf die Idee, Afrika so richtig auszubeuten - die hätten nämlich Wasserkraft ohne Ende - will aber kein "Entwicklungshelfer") oder nur diese als "Idee" angedachter Techniken wie "Wind-Türme" erheblich an substantieller Gesprächsgrundlage.

Jetzt 50 Jahre lang (in "Zukunftstechnologien" ohne jeden naturwissenschaftlich begründbaren Wert) zu entwickeln ist sinnfrei, wenn man entsprechende sofort wirksame Techniken schon vorliegen hat. Diese Techniken (sic! !="Technologien") liegen seit 35 Jahren vor, die Anlagen wurden rein aus politischen Gründen nicht gebaut.

Da platzt mir als unpolitischem Naturwissenschaftler echt langsam der Sack. Wie blöd sind wir eigentlich?

Bisher ist Hausbrand von der Öko-Steuer immer noch befreit. Also Braunkohle-Öfen ohne jede Nachbehandlung. Jeder Bewohner mitteldeutscher Städtewohnungen wäre bekloppt, Geld für eine neue Heizung auszugeben. *Muss er nämlich bis heute nicht. Schwefelkohle rein und gut ist. Obendrein noch steuerbefreite Brennstoffe.

Wie ich schon sagte: Es gibt kein Schwarz-Weiß.

Ooops. Frag mal danach bei den "Grünen" in Berlin nach. Oder Leipzig, Jena, Halle. Ich habe es nämlich getan. Nachdem ich einige Jahre in Jena und Halle wohnte.

Beste Grüße,

Franz


Quecksilberbatterien gibt es nicht mehr... - hans schneider - 10-04-2009

[quote name='Wolf_XL' post='11382' date='05-04-09, 21:24 ']...ich denke aber - und vor allem da liegt für mich der "Kasus knacktus" - würde dieses Vorgehen Signale für die falsche Richtung setzen... Gesetzt der der Fall, billige und "saubere" Energie stünde uns zur Verfügung, würde das Weltwirtschaftsheil mal wieder nur im Wachstum gesucht werden. Und genau das ist in meinen Augen total falsch. Wir sind in der "1. Welt" nämlich längst an die Wachstumsgrenzen gelangt. Im Grunde ist doch jeder mit den Dingen, die das Leben erleichtern versorgt - mehr wie drei Kühlschränke fünf Fernseher oder x Kameras ;-) braucht doch kein Mensch. Und was macht dann eine wachstumsorientierte Industriegesellschaft? Sie muss in immer kürzeren Zyklen immer unzüchtigere Produkte an den Mann bringen... Die Folge: Wir verschwenden immer schneller unsere Ressourcen für immer unwichtigere Dinge... Ersatzweise könnten wir aber auch eine Milliarde Inder und zwei Millionen Chinesen motorisieren - mit all den Risiken und Nebenwirkungen wie Energieknappheit und Klimawandel... Wenn ich mir so die Entwicklung der letzten Jahre anschaue, finde ich leider immer mehr Produkte, die zum einen eigentlich kein Mensch braucht, die aber zum anderen weder sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen, noch unbedingt positiv für die meisten Volkswirtschaften sind... Dieses "Wachstum um jeden Preis" ist ja nicht unbedingt neu. Kodak ist für mich geradezu ein Beispiel dafür. Wie sähe die "Fotoszene" heute aus, wenn z.B. Kodak nicht mehrmals ohne zwingende Notwendigkeit die Fotowelt mit neuen Formaten und Techniken "beglückt" hätte, die eigentlich kein Mensch gebraucht hat... Keines dieser "Retortenformate" hat überlebt - weder Instamatikfilme, Pocketfilme oder Diskfilme haben sich durchgesetzt. Dafür sind im Zuge dieser "Innovationen" renommierte Firmen Pleite gegangen oder es wurden erfolgsträchtige Projekte dessentwegen "gecancelt"... Und dies alles, weil Kodak unbedingt wachsen wollte...[/quote]

Wolf,

Du wechselst hier - ganz geschickt übrigens - die Kategorienebene. Das ist erlaubt. Aber trennen wir jetzt doch besser.

Wir haben die Diskussion A: Thema "Energie". Da geht es schon los mit dem Mangel bei vielen Leuten, die diskutieren, nicht zu wissen, nicht verstanden zu haben oder nicht verstehen zu wollen, was Energie denn sei. Energie ist, salopp gesprochen, "das Geld der Natur" (allerdings in einem idealen Finanzsystem). Energie wird nicht mehr, wird nicht weniger, Energie ist nicht schmutzig, Energie ist nicht sauber; Energie kann auch nur da "gewonnen" werden, wo sie anderswo verloren wird. Wie in der Lotterie sozusagen. Wir wären hier ("wären", wenn Sachverstand und nicht politische Vorurteile und Wählerfang bestimmend "wären"; wir "sind" aber auf dem Gebiet der Volksverdummung) auf, man mag es glauben oder nicht, relativ sicherem Gebiet, und das kann man auch gut diskutieren, solange nicht die Schaum-vor-dem-Mund-Fraktion meint, mitreden zu müssen.

Dein Thema ist aber nun auch und vor allem das Thema B geworden: Die Inder, die Chinesen, die Weltproduktion, das Wachstum und "die Energieknappheit". "Politisch Lied, garstig Lied", um ausnahmsweise den von mir wenig geschätzten Goethe zu zitieren. Du wirst die x-Tripstrillionen Chinesen nicht abhalten, sich ein Moped zu kaufen, und wenn sie ein Moped haben ein Auto mit Vierzylindermotor, und wenn sie das haben, eines mit Achtzylindermotor. Was Kodak betrifft: Die wollten "Alleinstellungsmerkmale". Da haben sie halt im Zehnjahreabstand das jeweils schwachsinnigst-mögliche System kreiert. Ich bin da völlig einig mit Dir.

Aber man sollte meines Erachtens nicht aus dem für die Welt und die Menschheit Wünschenswerten kurzschlußhafte politische Instantanforderungen aufstellen, à la "das Atom ist böse". Kein Geringerer als Karl Friedrich von Weizsäcker hat ca. 1978 festgestellt, das größte Katastrophenpotential für die Menschheit liege im Verbrennen fossiler Brennstoffe, und hat damals (gegen den Wind) gemeint, Kernkraft wäre für die nächsten zwei- bis dreihundert Jahre eine sinnvolle Zwischenlösung. Da sind wir aber wieder auf der Ebene A, aber fachbezogen will offensichtlich niemand argumentieren. Anstattdessen quellen Ideologien aus allen Ecken und Enden, wahnwitzige Aktionsprogramme drehen an allen möglichen Rädern, als wären die Erkenntnisse der Kybernetik nie dagewesen. Man weiß mittlerweile sogar, wie überforderte (Standardzustand) Politiker und andere Menschen reagieren, wenn sie einer kybernetisch eindeutig steuerbaren Situation gegenüberstehen: Stark am Rad drehen. Und das ist immer der direkte Weg in die Katastrophe.

Schönen Gruß

Hans