Effekt des Selentoners

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[quote name='T.R.' timestamp='1329800085' post='13789']

Könnte mir jemand bei der Gelegenheit ein Verdünnungsverhältnis empfehlen, wenn ich ein zu zartes Negativ mit Selentoner etwas zu einem höheren Kontrast verhelfen möchte? Ich würde es mit 1+9 versuchen. Oder doch konzentrierter? Kaputt machen kann man da ja nichts.

Thomas

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1+9 ist in Ordnung. Versuche mal 2-5 Minuten, in diesem Bereich. Der Dichtezuwachs ist gut zu sehen.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
[quote name='piu58' timestamp='1329769210' post='13785']



Selentoner hat drei Effekte:

- Der Bildton ändert sich

- die gedeckten Stellen werden dichter

- die Haltbarkeit wird verbessert



Die letzten beiden Effekte lassen sich sinnvoll bei Negativen einsetzen: Zu flaue negative werden ein wenig härter, die Schattendichte steigt allerdings nicht merklich (kein Empfindlichkeitsgewinn). Und natürlich eine verbesserte Haltbarkeit, geht dann gen Jahrhunderte.

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Danke, Uwe. Mich wundert, dass man über die Anwendung von Selen beim Negativ nicht öfter liest. Scheint ja recht praktisch zu sein.

Eine Verfärbung des Negativs kann nicht einsetzen?
(This post was last modified: 22-02-2012, 06:59 AM by TiMo.)
[quote name='TiMo' timestamp='1329890332' post='13802']

Eine Verfärbung des Negativs kann nicht einsetzen?

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Was willst du damit anfangen? Es ergibt sich bestenfalls eine kleine Änderung des Verhaltens bei Multigradepapieren.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
[quote name='piu58' timestamp='1329894817' post='13805']

Was willst du damit anfangen? Es ergibt sich bestenfalls eine kleine Änderung des Verhaltens bei Multigradepapieren.

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Das will ich vermeiden.
Quote:das MCP ist also als Neutraltonpapier einzustufen?

Nein. Ilford MG IV, Cooltone und Forte Polygrade sind Neutraltonpapiere, da sie gar nicht auf warme Entwickler ansprechen.

MCP und MCC reagieren sichtbar. Es ist eine Frage der Relation ob man sagt dass sei wenig oder viel. Kein Papier wird "richtig" braun nur durch warmtonige Entwicklung (zumindest seit es Polywarmton nicht mehr gibt).

Fomatone, Ilford MG Warmtone und ADOX Variotone sind gefärbte Emulsionen. D.h. der Warmton wird nicht physikalisch durch die Kristallgröße hervorgerufen sondern durch Farbstoffe. Diese Papiere kann man nicht neutral entwickeln.

Im Moment gibt es nur zwei Papiere die mir bekannt sind auf dem Markt welche physikalisch aufgrund der Korngröße einen Entwicklerabhängigen Warmton produzieren können, die also echte Warmtonpapiere sind, nämlich ADOX MCC/MCP und ADOX Nuance.

Es kommt auch auf die Entwicklungszeit und Temperatur an. Wir sehen die Unterschiede gut, besonders in den Schatten.

Man wollte Richtung Record Rapid mit dem ADOTOL WA / Neutol WA.

Mehr war nie gewollt.

Auch nicht zu Agfa Zeiten.

Viele Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 22-02-2012, 06:59 PM by Mirko Boeddecker.)
Nochmal zurück zur Frage der Farbtonänderung: Kentmere VC ergibt bei starker Tonung einen deutlichen Violettstich (kälter geht's nimmer); mit fomabrom variant habe ich mal experimentiert und einen regelrechten Braunstich erhalten, der mir jedoch nicht zusagte.

Bei beiden geht nach dem Trocknen der Effekt sichtbar zurück, bleibt aber deutlich erhalten. Ach, ja: Ich habe noch die Erfahrung gemacht,

mit der weiter oben A.Adams zitiert wurde: Ist das Waschwasser wärmer als der TRoner, geht die sichtbare Tonung völlig weg.
1+9 ist schon ziemlich konzentriert. Riecht ja auch kräftig nach Ammoniak. Manche gehen bis 1+3, würde ich aber nicht machen. Lieber die Einwirkzeit verlängern.

Du wirst etwa eine Gradationsstufe rausholen, vor allem bei niedrigempfindlichen Filmen. Bei hochempfindlichen ist der Effekt geringer.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe



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