Agfa APX Nachfolger von Adox

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Lieber adophil,

um eine so komplexe Thematik mit so wenigen Zeilen überhaupt ansprechen zu können, ist eine Verkürzung und Vereinfachung notwendig.

Soetwas führt dann schnell zu Missverständnissen.

Natürlich sehe ich die Thematik sehr wohl differenziert.

Früher war die SW Fotografie das einfachste, schnellste, preiswerteste und weitverbreiteteste Bildmedium. Aus dem Grund wurde es auch für die "unbeschwerte" Fotografie benutzt, wie im Urlaub, Ausflügen, Familienfesten... usw.

Das wird heute alles digital erledigt.

Dieses unbeschwerte, nicht weiter ambitionierte Fotografieren habe ich als "Knipsen" bezeichnet - ohne damit eine Wertung zu verbinden.

Mir ist natürlich bewusst, welchen extrem hohen Wert solche Fotografien für den Einzelnen und Familien haben. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen!

Es gibt auch einen hohen kulturellen Wert solcher Fotografien.

Meiner Meinung nach geht es in der Fotografie nicht um "besser" oder "schlechter".

In der Fotografie geht es um einen authentischen Ausdruck eines einzelnen Fotografen. So gesehen ist jeder Schnappschuss gleichwertig zu jedem 8x10 inch fineartprint.

Natürlich folgt dann immer eine Bewertung durch Dritte nach ganz unterschiedlichen Kriterien - und die kann sehr verschieden ausfallen.

Analog und Digital sind zwei unterschiedliche Medien mit unterschiedlichen Leistungsschwerpunkten. Es gibt viele gute Gründe, digital zu fotografieren.

Gründe für analoge Fotografie gibt es auch - aber die sind nicht so offensichtlich. Die muss man erklären (manchmal auch mit emotionalen Worten).

adophil, für Deine Kritik bin ich dankbar. Ich hoffe, durch meine Klarstellung werden einige Missverständnisse geklärt.

Wenn ich Dich durch meine Formulierungen gekränkt habe, so bitte ich um Entschuldigung! Das war keinesfalls meine Absicht!

Es würde mich sehr freuen, wenn wir bei einer Gelegenheit das in einem persönlichen Gespräch vielleicht restlos klären können.

Der Probebegut der 400 ASA Emulsion, der in Paderborn 2012 verfügbar war, der war noch sehr ähnlich dem alten APX 400.

Danach gab es weitere Änderungen an der Emulsion. Sie ist nochmals deutlich besser geworden. Meine Aussagen zu der 400 ASA Emulsion beziehen immer auf die verbesserte Emulsion (nach 2010).

Herzliche Grüße

Klaus
"Früher war die SW Fotografie das einfachste schnellste preiswerteste und weitverbreiteste Bildmedium. Aus dem Grund wurde es auch für die "unbeschwerte" Fotografie benutzt wie im Urlaub, Ausflügen, Familienfesten... usw.

Das wird heute alles digital erledigt." Bei quotet das nicht richtig....stellt auch einfach vor, das ist das Quoting vom Klaus....:-)

Hallo Klaus,

jetzt muss ich aber mal fragen, wann das war? Ich denke mal du müsstest dann schon etwas älter sein als ich. Ich hab 1990 mit s/w angefangen und schon damals war es für Otto, den Normalverbraucher, eine Nische. Alle Welt hat wollte Farbe und selbst bei den einschlägigen Fotogeschäften, hast du damals maximal 2 Sorten Film bekommen. Die wirklich großen Mengen an Film gingen an die Presse, die Studios und institutionelle Organisationen. Und das ist auch der Markt der weggebrochen ist. Also ich kenne heutzutage wesentlich mehr Leute die s/w analog fotografieren und auch entwickeln als früher, deswegen verstehe ich auch die Diskussionen nicht sooo ganz. Im Internetzeitalter ist es viel einfacher an Filme heranzukommen als früher. Ich hab in der Relation früher viel mehr pro Film ausgeben als wenn ich heute 5 Euro pro Film zahlen würde und hatte viel mehr Rennerei überhaupt an welche ranzukommen. Gruss Sven.
(This post was last modified: 17-09-2012, 10:36 AM by Urnes.)
Dann müssen die Anfänge der Fotografie wirklich wohl weit vor Deiner Zeit gewesen sein;-)

Klaus hat Recht: natürlich war früher SW DAS Medium und jeder Fotoladen/Fotograf hat das für die Kunden entwickelt. Der nächste Fotograf war ca 900 m weit weg und dahin habe ich als Schüler meine Filme zum Entwickeln und für Abzüge 7x10 Bättenrand gebracht ;-)

Später dann hat er sich auch einem Großlabor angeschlossen und so ging es weiter, den Rest kennt man dann ja!
Lieber Urnes,

na klar, auch Dein Einwand ist richtig!

Die SW Fotografie (so wie ich sie beschrieben habe) war in den 50zigern und 60zigen das allgemeine Medium.

70ziger und 80ziger waren geprägt durch die Farbfotografie.

Dann kam langsam die digitale Fotografie Mitte bis Ende der 90ziger.

Letztendlich geht es aber darum ab wann die Fotografie von einem handwerklichen Prozess zu einem industriellen Prozess (in der Verarbeitung) wurde.

Erst durch die industrielle Verarbeitung der Filme war dieses unbeschwerte fotografieren breiter Gesellschaftskreise möglich.

Schon die Überlegung von (Kodak)-Eastman ging in die Richtung: "You push the bottom- we do the rest"

Die Fotogeschichte ist schon sehr interessant.

Ja, die Presse war der entscheidene Filmverbraucher bis zu den 90nzigern.

Die Presse hat dann aber die digitale Fotografie nachhaltig positiv beeinflusst. Die Leistungsmerkmale der digitalen Fotografie entsprechen zu 100% den Presseanforderungen. Das war der Durchbruch für die Digitalfotografie.

Aber ohne den Filmverbrauch der Presse haben alle Filmersteller die bekannten Kapazitätsprobleme.

Ich freue mich über die rege Diskussion!

Gegenfrage an Urnes- und alle anderen: Was ist denn für euch der Grund analog zu fotografieren?

Gewichtige Gründe scheinen ja erst einmal dagegen zu sprechen.

Herzliche Grüße

Klaus
Hallo Klaus,

das ist eine gute Frage, die ich mir von Zeit zu Zeit wirklich selbst stelle und mich dann vor der Antwort erschrecke, die Konsequenz vergesse und einfach mal weiter mache.

Nein. Im Ernst. Ich weiß es wirklich nicht. Ich printe digital wie analog bis ca. 30x40 und muss gestehen, dass ich digital sehr viel sicherer und besser bin als analog. Andererseits habe ich viele Verfahrensweisen in der analogen Fotografie überhaupt erst durch die digitale begriffen. Es wurde da früher sehr, sehr viel Darkroom-Voodoo betrieben.

Letztendlich würde ich sagen weil ich das Handwerkliche mag und natürlich auch aus Gewohnheit. Und weil ich gerne mit großen Kameras und großen Negativen arbeite. Ganz klar natürlich auch weil ich immer noch Negative habe, die immer schon mal abziehen wollte und nicht dazu gekommen bin. Am meisten jedoch weil Cyanotypien oder andere Alternativprozesse digital nur nachgeahmt werden können, ich aber den ganzen Prozess verfolgen kann. Beim Lithprinting sieht das ähnlich aus.

Oh, und ich bin jemand, der lieber fotografiert und nachher einen Abzug in der Hand hat, als jemand der sich wochenlang überlegt wie er noch mehr Tonwerte aus seinem Film herauskitzeln kann.

Am Ende jedoch wird man immer am fertigen Bild gemessen und da ist es egal wie es zustande gekommen.

Gruss Sven.
Ich persönlich hatte noch keinen digitalen Print in der Hand, welcher einem guten SW Abzug auf Barytpapier nah gekommen wäre.

Es sah stets nach 'gedruckt' aus, die Haptik und natürlich die wunderbare Oberfläche des Baryts haben mich nie ernsthaft über die digitale Variante der Fotografie nachdenken lassen, obwohl ich über die 'einfachen' Möglichkeiten der Bildbearbeitung manchmal schon neidisch bin. Das empfinde ich auch als einzigen Vorteil gegenüber der manchmal schwierigen Dunkelkammerarbeit. Preislich gesehen habe ich nicht das Gefühl wesentlich mehr für die analoge Arbeit berappen zu müssen. Auch gute digitale Kameras kosten ihr Geld und haben eine begrenzte (Auslösungen) Lebensdauer. Bis dahin kann ich viele Filme belichten, bei 20 Grad Minus arbeiten, tolle Langzeitbelichtungen machen und vor Allem ohne der Abhängigkeit irgendwo meine Akkus aufladen zu müssen. Computer, Monitore, Kalibrierungstechnik für Bildschirme und Drucker - eine Dunkelkammer ist da wesentlich günstiger in der Anschaffung und wer die Form der Arbeit mag, ist analog gut bedient. Am Ende muss jeder Fotograf selber entscheiden zu welchem Werkzeug er greift und welche Arbeitsweise ihm mehr zusagt. Ich persönlich bin mit der analogen Fotografie glücklich, Abstriche muss man bei jedem Medium in Kauf nehmen.
´Schwarzweiss ist Farbe genug.´ B.Klemm
(This post was last modified: 17-09-2012, 12:51 PM by pittyman.)
Lieber Sven, lieber Dirk,

genau da sind wir am wirklich wichtigen Punkt.

Je subjektiver und persönlicher man (für sich) eine Antwort findet, umso dichter ist man dann an der eigenen Wahrheit.

Dann kann man auch besser erkennen, in welche Richtung man sich weiterentwickeln kann und möchte.

Diese Fragen (für sich) zu klären, ist wesentlich wichtiger, als die ganzen technischen Fragen zu diskutieren.

Erstaunlich ist allerdings, dass so etwas selten thematisiert wird.

Schade, dass ich gerade keine Zeit habe. Es würde sich unbedingt lohnen, hier weiter und genauer darauf einzugehen.

Aber vielleicht ist das hier auch schon etwas "offtopic".

Es würde mich freuen, wenn wir diese Diskussion bei Gelegenheit fortsetzen könnten.

Herzliche Grüße

Klaus
Leute,

das ist ja alles sehr interessant. Aber können wir jetzt bitte endlich wieder zum Thema zurückkommen? Diskussionen über digital vs. analog sind schon unzählige geführt worden.

Was mich an diesem Thread irritiert (und ich bitte um freundliche Aufklärung, sollte ich die entscheidende Information übersehen haben): Es ist hier oft und ausführlich die Rede von dem APX-400-Nachfolger, auch vom Silvermax und gelegentlich den CHS-Filmen. Was aber ist eigentlich mit dem Adox-Nachfolger des APX 100?

Über den Entwicklungsstand dieses Films aus Bad Saarow habe ich nun schon sehr lange nichts mehr gehört oder gelesen. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde dieser Film ursprünglich vorrangig behandelt. Erst nach seiner Markteinführung sollte doch das 400er Material ernsthaft angegangen werden. Aber in all den Spekulationen, Informationen von Mirko bzw. aus Bad Saarow und Hände-überm-Kopf-Zusammenschlagen über die Efke-Produktionseinstellung ist das Thema Adox Pan 100 sang- und klanglos vom Tisch verschwunden.

Habe ich was übersehen?

Klar, es war die Rede davon, dass zunächst alle Vorräte des APX 100 vom Agfa-"Nachfolger" Agfafilm aus den Lagern verkauft sein müssen, bevor die neue, verbesserte Emulsion in den Handel kommt. Wie ich nun aber schon an verschiedenen Stellen las, soll dieser Punkt in erreichbare Nähe gerückt sein. Mich wundert eben nur, dass der Film auf den vorangegangenen Seiten nicht ein einziges Mal in der Diskussion erwähnt wurde. Stattdessen taucht urplötzlich ein neuer 100er Film auf, der Silvermax, der nun definitiv kein CHS-100-Ersatz sein kann, wegen seiner Eigenschaften und auch, weil er viel zu schnell nach dem Efke-Verlust kam. Er soll, wie Klaus Wehner schrieb, dem APX 100 recht ähnlich sein, hat aber eben doch seinen eigenen Entwickler. Es kann sich also, denke ich, nicht um einen nur umbenannten Adox Pan 100 handeln, sondern um einen komplett neuen Film. Von dem aber vorher nie die Rede war, auch weil, wie Mirko mehrfach schrieb, Adox nach diversen Rückschlägen verständlicherweise vorsichtig mit Vorankündigungen geworden ist.

Was bleibt, ist also die simple Frage: Was ist eigentlich mit dem Adox Pan 100? Auch auf der Adox-Seite ist er nun nicht mehr mit Bild und Text erwähnt. Das finde ich recht merkwürdig.

Ich freue mich über Aufklärung!

Grüße, Morte
(This post was last modified: 17-09-2012, 01:23 PM by Morte.)
Hallo Klaus,

du kannst dich auch gerne mal außerhalb des Forums melden. Paderborn ist leider im Moment für mich leider zu weit ab vom Schuss, aber solche Events im Reallife werden immer wichtiger.

Gruss Sven.
Wie ist denn der Stand der Dinge an der Filmfront?

Der Silvermax ist ja schon ganz schön, aber solange es den nicht als 120er gibt ...



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