Einstieg ins MF - welche Kamera lohnt sich?

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Hallo "m",



Quote:rollei 66 und mamiya rb67



da solltest Du sehr, sehr sorgsam einkaufen. Meist stammen die angebotenen Geräte nämlich von irgendwelchen Profis und sind nach dreißig Jahren Dauereinsatz entsprechend verorgelt. Man kann Glück beim Kauf haben, muss aber nicht.



Quote:sind die pentakon wirklich auch so anfällig? kann man nicht einem seriösen fotohändler auf ebay trauen, wenn er schreibt, die kamera läuft ohne probleme?



Eine gut gewartete Six ist nicht unbedingt anfälliger als eine Kiev-60. Allerdings mag sie keine kalten Temperaturen und möchte beim Spannen/Filmtransport liebevoll und sorgsam behandelt werden. Wenn Du eine kaufst, plane gleich einen Service mit ein. Baier in Emmendingen, Wiese in Hamburg aber auch Pentacon Dresden oder Olbrich in Görlitz genießen einen guten Ruf.

Erstere bauen auch eine Transportkontrolle ein (die von Baier gefällt mir besser), die Abtastwalze in der Six ist nämlich etwas sensibel und verursacht ab und an mal Bildüberlappungen.



Und ja: Man kann einem seriösen Fotohändler eher nicht trauen, wenn er schreibt, dass eine Six perfekt läuft. Außerdem, der Händler hält auf einen der oben genannten Namen. Leider wissen nämlich die meisten Händler absolut nicht über diese Kamera Bescheid.



Im Gegensatz zur Kiev-60 zeigt die Six allerdings nur ca. 90% des Bildes im Sucher.



Quote:die handlichere pentacon



Der Prügel ist schwer und groß "Handlich" wäre dagegen eine Hasselblad.



Quote:da kommt das geringe gewicht ziemlich gut wenn man nicht gerade kiloweise equipment schleppen will



Mit Normalobjektiv und evtl. 50er oder 180er hast Du recht schnell die Drei-Kilo-Grenze geknackt. Dazu noch ein Stativ (der Spiegelschlag von Six und Kiev ist nicht von schlechten Eltern) und Du hast die Fünf-Kilo-Grenze hinter Dir gelassen...

Meine Flex braucht kein Stativ und liegt mit Tasche und Gurt bei knapp unter 1,2kg...



Quote:wie ist das mit den objektiven für die pentconsix?



Da ich die gleichen Scherben an meiner Kiev verwende, sage ich mal was dazu:

- 1:4/50 Flektogon (meins ist SC und kein "Zebra"): Sehr gute Linse! Gegenlichtblende ist Pflicht.

- 1:3.5/65 Mir: Mein zweites taugt.

- 1:2.8/80 Volna: Gut.

- 1:2.8/120 Biometar: Gut, aber mechanisch tricky. Offen schön weich für Portraits.

- 1:2.8/180 Sonnar: Sehr gute Scherbe! Das sollte man haben... (Schwer!)

- 1:3.5/250 Jupiter: Gut. (Schwer!)

- Telekonverter "WEP Auto-Kinetelex": Scheiß mit Metallfassung.



Generell lässt sich sagen, dass die Zeiss-Jena-Objektive eine geringere Fertigungsstreuung aufweisen als die sowjetischen/ukrainischen Counterparts.

Und ja, die Objektive taugen! Mir/Volna/Jupiter sind meine ukrainischen Vertreter, lediglich beim Mir bin ich mit dem ersten Exemplar reingefallen. Achte bei den ukrainischen Objektiven darauf, dass die Kiev-88 ein anderes Bajonett hat, das nicht an die Six passt.

Bei Zeiss-Jena kannst Du locker davon ausgehen, dass die am Stammsitz des Unternehmens 1945 nicht spontan verblüht sind :-) Viele adaptieren sich auch heute noch die CZJ-Linsen an ihre Mamiya.



Für knallbunte Dias kann ich Dir keinen Tipp geben. Wohl aber für 6x9-MF-Kameras, wenngleich ohne Wechselobjektive: Such mal nach "Texas-Leica". Die Fuji GW690, wie sie z.B. hier [url="http://www.aphog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=123&Itemid=104"]bei Aphog[/url] beschrieben wird.



Viel Spaß bei Deinen weiteren Überlegungen!



Beste Grüße,

Franz

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Einstieg ins MF-welche Kamera lohnt sich? - by cfb_de - 26-03-2008, 10:21 PM



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