Adox Easy Print 311 Kopierumfang

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Hallo Leute,

Ich hab jetzt bald die erste 100er Packung Easy Print 311 in 13x18 verbraucht und bin bislang recht begeistert. Mein Arbeitsablauf in der Duka war bisher eher durch "Probieren" dominiert, was aber durchaus schöne Abzüge produziert hat.

Seit kurzem bin ich jetzt Besitzer eines Zonemasters von RHD und hab diesen auf das EP 311 kalibriert. Mich wundert dabei: Der ermittelte Kopierumfang ist ziemlich gering:

Gradation, ISO R

0, 85

1, 70

2, 60

3, 55

4, 30

5, 25

D.h. bei Gradation 5 bin ich schon unter einer Blende Umfang. Im Datenblatt finde ich keine derartige Tabelle, im Datenblatt von Kentmere VC (das ist doch baugleich, oder?) stehen jedoch pro Gradation Werte, die etwa 30 ISO R höher sind.

Woran kann das liegen?

Ich benutze einen Durst M601 Vergrößerer mit Farbmischkopf, die Adox Filter für die Gradationssteuerung, die Zeiten halte ich recht genau ein dank elektronischer Zeitschaltuhr (, die auch die Duka-Beleuchtung ausschaltet beim Messen).

Als Entwickler benutze ich Paterson Acugrade mit konstant einer Minute Entwicklungszeit, bei etwa 21 Grad.

Für die Kalibration steht mir kein Auflicht-Densitometer zur Verfügung, also steht der Vergleich mit dem Graukeil nach Sicht an.

Vielen Dank für Tipps und Einsichten,

Philipp
Hallo Philipp,

ich kann Dir zwar nicht weiter helfen; aber zum Trost: Ich habe ein ähnliches Problem.

Siehe meinen Post Adox MCP - Meopta Color 3 in diesem Forum.

Ich kriege mit dem AnalyserPro auch recht niedrige IsoR-Werte. Ich hab mich auch direkt an RH Designs gewendet. Allerdings warte ich noch auf eine Antwort.

Grüße

Johannes
Hallo Philipp,

bitte glaube nicht daran, dass z.B. 30Y Gradation 2 ergeben. Es können genausogut 80 sein, das hängt von der Emulsion ab und unterliegt bei zunehmend kleineren Ansatzgrößen zunehmend größeren Schwankungen.

Besser wäre eine Kalibration auf "Filterwert vs. ISO-R" und der folgende Rückschluss "ISO-R auf Gradation".

Aber auch schon früher war die Gradationsangabe eine vom Papierhersteller in großen Grenzen selbstgewählte Definition. Vgl. die Diskussionen um Ilford Multigrade vs. Agfa MCP. Das ist so, wie wenn man in Deutschland und den USA bei Pizza Hut jeweils eine mittlere Pizza bestellt. Da haben sich auch schon einige gewundert :-)

BTW: Hat Dein M601 ebenfalls diesen zusätzlichen Gelbfilter hinten am Farbkopf (iirc nicht, aber angeblich hat den -bis auf wohl meinen- auch jeder M605-Farbkopf)?

Beste Grüße,

Franz
Hallo Franz,



Das von dir angesprochene Problem ging mir schon durch den Kopf, als ich mir vor etwa einem Jahr die Ausruestung zusammengekauft habe. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich vermutlich mit einem festen Filterset fuer die Schublade besser fahre und benutze das Filterset von Adox, das zu den Ilfordfiltern kompatibel sein soll.



Am Farbmischkopf sollte es also nicht liegen (Da faellt mir auch noch eine Merkwuerdigkeit ein: Die Farbregler decken bei mir eine Skala von 0 bis 100 ab, in saemtlichen Datenblaettern in denen von Richtwerten fuer die Durst-Farbkoepfe geredet wird, geht die Skala bis 130 oder 170. Merkwuerdig. Aber wie gesagt benutze ich den Farbmischkopf so nicht)



Meine Hoffnung war, durch die Wahl fester Filter einen Parameter weniger zu haben, den ich kalibrieren muss.



Im Grunde ist mein Problem auch etwas akademisch, vielleicht ueberfluessig, da mir im Moment gute Abzuege gelingen und die Werteverteilung, die mir das Messgeraet anzeigt auch, zumindest nach Augenmass, auf dem Papier landet.



(Als Naturwissenschaftler kann ich nur leider nicht widerstehen, wenn irgendwo die Moeglichkeit besteht, etwas penibel genau zu machen oder einzumessen)



Viele Gruesse,

Philipp
Hallo Philipp,

ich bin ebenfalls Naturwissenschaftler und habe aus genau diesem Grund mal die Herstellerangaben analytisch hinterfragt. Pure Empirie, ich habe damit nützlich begonnen, als gleiche Filterwerte bei MCP und Foma zu unterschiedlichen Ergebnissen führten. Als GeistSozler hätte ich diese Erkenntnis wahrscheinlich in der Fachliteratur gewonnen :-)

Mit den Folienfiltern holst Du Dir sogar einen ganzen Rattenschwanz an Freiheitsgraden mehr ins Boot. Zum einen sind die eher auf "Behauptung" geeicht, zum anderen bleichen sie mit der Zeit aus. Zum dritten wäre interessant, mit welchem Papier und welchem Beleuchtungssystem die Kompatibilität zu Ilford-Filtern (auch da: Papier? Beleuchtung?) ermittelt wurde.

Nimm die Interferenzfilter Deines Farbkopfes und messe in 20er-Stufung die ISO-R des jeweiligen Papiers mithilfe eines Graukeils ein. Einmal für M und einmal für Y. Nur so bekommst Du Fakten für die jeweilige Papiercharge.

Die Skalierung am Farbkopf ist ähnlich der eines Thermometers. Celsius stand auf 0-100, Reaumur genügten am oberen Ende 80 (konnte der nicht weiter zählen?) und Fahrenheit setzte den Bezugspunkt völlig anders (warum?).

Das ist bei Farbfiltern heute noch so: Jeder Hersteller kann sein eigenes Süppchen kochen. Und mit der Angabe photometrischer Filterdichten sind 95% aller Laboranten eh restlos überfordert. Jedes Mal erst rechnen und dann belichten ist auch mehr Aufwand als die manuelle Kalibration. Gleichzeitig eröffnet dies den Markt für Klick-and-be-happy-Geräte der Kategorie Splitgrade (das kommt irgendwann nochmal auf meinen Durst).

Beste Grüße,

Franz
Hallo Franz,



Du hast natuerlich Recht. Ich denke, ich war bei der Messung der ISO R Werte schon recht genau; die Werte beziehen sich dann bei mir auf die Gradation, die der entsprechende Adox-Filter liefert (was dann entsprechend unnuetz ist, wenn man mit anderen Leuten Werte vergleichen will). In diesem Sinne waere es wahrscheinlich tatsaechlich besser, das gleich auf den Farbmischkopf auszurichten und die Filterschublade leer zu lassen (was dann auch den Vorteil haette, dass man Zwischenwerte benutzen kann).



Ich denke, ich werde zunaechst noch mal den Negativprozess durchmessen (mit dem Zonemaster, den ich ja auch fuer die Print-Belichtungsmessung nehme. Dann hab ich zumindest ueberall die gleichen systematischen Abweichungen.), dann macht es auch mehr Sinn, darueber zu sprechen, wie ich "normale" Negative am besten abziehen kann.



Vielen Dank fuer die Tipps bis hierhin!



Gruss,

Philipp



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