Wo kaufe ich meine Fotoverbrauchsmaterial und was gebe ich aus

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Hallo Analoger,

sehr vieles, was du schriebst, würde ich so unterschreiben.

Ich sehe das auch bei vergleichbaren Dingen im Alltag so. Beispiel: Ich habe im Moment keine Kinder, Ehefrau, senile Eltern ... zu ernähren. Meine Miete ist erstaunlicherweise immer noch günstig. Also macht es für mich im Portemonnaie keinen Unterschied, ob ich etwa den billigen Mozzarella kaufe bei Netto, der zwar weiß ist und schlabberig, wie man es erwartet, allerdings auch keinen wirklichen Geschmack hat - oder ob ich in einen anderen (Super-)Markt gehe und dort echten Büffelmozzarella kaufe. Der Unterschied beträgt da etwa einen Euro, der geschmackliche Unterschied - das sind Welten. Dieser eine Euro spielt wirklich keine Rolle.

Ebenso ist es nicht wirklich entscheidend, ob ein Film 3 Euro oder 5 Euro kostet - wenn ich nur ein bis zwei Rollen kaufe.

Bei Papier aber sieht es anders aus. Ich rede nicht von Kleinstformaten, die ich sowieso fast nie verwende. 10x15 sind was fürs Fotoalbum - und dafür mache ich keine Bilder.

Wenn allerdings eine Schachtel 30x40er Barytpapier 150 Euro kostet, dann tut das weh. Es geht mir nicht darum, dass es das nicht wert wäre. Oder dass ich nicht dafür bin, den Herstellern und ihren Mitarbeitern ihre Arbeitsplätze zu erhalten und anständig zu bezahlen. Das finde ich sogar sehr wichtig.

Aber ich habe diese 150 Euro schlicht nicht. Und kleinere Packungen sind nur für sehr wenige Sorten erhältlich. Noch größere Formate kann ich mir überhaupt nicht leisten. Was das für Ausstellungen usw. bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen. Ich habe mal eine Ausstellung gemacht mit lauter 24x30- (DIN A4)-Abzügen. Ich hatte kein schlechtes Gefühl dabei, war ich doch kurz vorher in einer großen Emil-Otto-Hoppé-Ausstellung, in der lauter Kontaktabzüge (Großformat) gezeigt wurden, und ich fand es toll.

Dennoch haben mich zahlreiche Kommentare erreicht, die sicher ganz arglos gemeint waren: Warum denn die Bilder alle so klein seien?

Das hat mich gewurmt. Ich erntete nur Erstaunen, als ich sagte, ich könne mir größeres Fotopapier nicht leisten. Die Leute denken bei einem Abzug eben an Drogeriepreise von 15 Cent. Und die Leute kennen von Ausstellungen nur noch Riesenformate. Die beeindrucken fast automatisch, ist doch klar. Ein bekannter Fotograf, ich weiß nicht mehr welcher, sagte: Viele Fotografen verstecken langweilige Bilder hinter großen Formaten. Die Qualität eines Bildes zeigt sich erst, wenn es auch als Postkarte funktioniert.

 Will sagen: Ewiger Sparzwang und Geiz an der falschen Stelle ist genauso unkaufmännisch wie das Geld zu verbrennen.

Dennoch seufze auch ich, wenn es mal wieder teurer wird. Denn dadurch werden einfach meine künstlerischen Möglichkeiten noch eingeschränkter.


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Wo kaufe ich meine Fotoverbrauchsmaterial und was gebe ich aus - von Morte - 08-02-2014, 12:49 PM



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